Düsseldorf Scharfe Handgranate als Dekoration: Bewährung

Düsseldorf · Zehn Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung, 200 Euro als Buße plus eine lange Sperre für einen neuen Führerschein hat das Amtsgericht am Dienstag gegen einen Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens verhängt.

In dessen Derendorfer Wohnung waren eine scharfe Handgranate jugoslawischen Typs und ein Revolver Kaliber 22 gefunden worden. Er gab an, die Handgranate, die als Kriegswaffe gilt, und die Faustfeuerwaffe 2009 auf einem Trödelmarkt in Belgrad gekauft zu haben — "aber nicht als Waffen, nur zur Dekoration", so der 22-Jährige am Dienstag. Angeblich habe er geglaubt, die Waffen seien unbrauchbar.

"Der Revolver lag doch im Wohnzimmer offen neben einer Flasche Champagner und die Handgranate lag einfach in einer Vitrine." Angeblich völlig arglos habe der 22-Jährige die scharfen Waffen zur Ausschmückung seiner Wohnung von einem früheren Bummel durch Belgrad mitgebracht. In Serbien will er die gefährlichen Mitbringsel für insgesamt fünf Euro auf einem Flohmarkt aufgelesen haben.

Doch laut Kriminaltechnikern war die Handgranate sogar noch originalverpackt und auch der Revolver war keineswegs eine Attrappe. Außerdem wurde dem Angeklagten vorgeworfen, dass er unter Alkoholeinfluss gleich mehrfach im Stadtgebiet am Steuer diverser Autos erwischt worden war. Beide Blutproben ergaben dabei rund 1,5 Promille.

Da der 22-Jährige als Sicherheitsfachkraft schon mehrfach und auch einschlägig vorbestraft war, hielt das Gericht nun die erwähnte Bewährungsstrafe für "unbedingt erforderlich". Als Auflage muss der Angeklagte außerdem die Geldbuße von 200 Euro zahlen. Und von der Idee, demnächst eine neue Führerscheinprüfung abzulegen, muss er laut Urteil noch mindestens 18 Monate Abstand halten.

(RP/ila/anch)
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