Düsseldorf Sanierung der Oper verschoben - drohen Ausfälle?

Düsseldorf · Für die Erneuerung der Bühnenmaschinerie finden sich keine Firmen. Der Spielbetrieb könnte gefährdet sein,

 2,5 Millionen Euro soll die Sanierung der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf kosten - doch im Moment gibt es Probleme.

2,5 Millionen Euro soll die Sanierung der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf kosten - doch im Moment gibt es Probleme.

Foto: Jochen Quast

Die Lage an der Rheinoper spitzt sich zu. Die für die Sommerpause geplante Erneuerung der überalterten Bühnenmaschinerie fällt aus - weil sich keine geeigneten Firmen beworben haben. "Wir können nicht ausschließen, dass die Bühnensteuerung streikt und dadurch Vorstellungen ausfallen", sagt Kulturdezernent Hans-Georg Lohe. Für die alten Geräte gibt es keine Ersatzteile mehr. Lohe zufolge hofft man, dass bei der Sanierung anderer Opernhäuser alte Teile ausgebaut werden, die in Düsseldorf vorübergehend als Ersatz verwendet werden können.

Der Stadtrat hatte den Arbeiten, die auf 2,5 Millionen Euro geschätzt wurden, am 3. Mai zugestimmt. Zu diesem Zeitpunkt waren sie wegen des Zeitdrucks bereits ausgeschrieben worden. Der Rücklauf war aber enttäuschend. Wie die Stadt mitteilt, meldeten sich nur zwei Bieter. Davon lag zwar eine Firma im Kostenrahmen, erfüllte aber nicht die Bedingungen. "Es war die einzig sinnvolle Entscheidung, die Ausschreibung zu stoppen", sagt Lohe.

Bei der Stadt macht man die hohe Auslastung in der Bauindustrie für die ungewöhnlich geringe Nachfrage verantwortlich. Der Mangel an Fachleuten trifft die Stadtverwaltung nicht nur bei der Suche nach externen Kräften: Wie kürzlich berichtet, können viele Stellen für Baufachleute derzeit nicht besetzt werden, weil die öffentliche Hand nicht mit den Angeboten in der Privatwirtschaft mithalten kann und Experten sich die Jobs aussuchen können.

Die Stadt nimmt nun einen neuen Anlauf für die Sommerpause im kommenden Jahr. Bis dahin muss die 2006 verbaute Opern-Anlage noch durchhalten. Die Zuverlässigkeit der Geräte hatte zuletzt dramatisch abgenommen, die Politik sollte daher schnell die Arbeiten genehmigen. Für Probleme sorgt unter anderem, dass die Rechner noch mit Windows XP laufen und nicht mehr auf neuen Stand gebracht werden können. "Eine verlässliche Funktion für die nächste Spielzeit kann nicht mehr gewährleistet werden", hieß es in einem Papier an die Politik. Nun muss die Rheinoper doch noch für eine Spielzeit unter diesen Bedingungen arbeiten.

Die Stadt erstellt unterdessen eine Gesamtanalyse des Operngebäudes. Es deutet sich an, dass dort größere Erneuerungen in den kommenden Jahren anfallen.

(arl)
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