Düsseldorf Sana-Tarifverhandlungen gescheitert

Düsseldorf · Der Streit zwischen dem Klinikbetreiber Sana und der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi geht in die nächste Runde. Sana bietet zwei Prozent mehr Lohn, aber weniger als bei den Angestellten im öffentlichen Dienst. Das lehnt Verdi ab.

 Verdi-Gewerkschaftssekretär Stefan Röhrhoff bei einer Kundgebung der Sana-Beschäftigten Anfang November dieses Jahres. Der Konflikt dauert schon seit Monaten an. Auch der Stadtrat hat sich eingemischt.

Verdi-Gewerkschaftssekretär Stefan Röhrhoff bei einer Kundgebung der Sana-Beschäftigten Anfang November dieses Jahres. Der Konflikt dauert schon seit Monaten an. Auch der Stadtrat hat sich eingemischt.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Auch die dritte Verhandlungsrunde zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und dem Klinikbetreiber Sana hat zu keinem Ergebnis geführt. Die Verdi-Verhandlungsführer wollten das Angebot der Arbeitgeberseite nicht annehmen und haben den Verhandlungstisch verlassen. Auch das verbesserte Angebot sei für die Gewerkschaft nicht akzeptabel gewesen, sagte Sana-Sprecher Tino Kessler-Thönes.

Sana strebt einen Haustarifvertrag bis zum 31. Dezember 2015 an. Dieser mache keine Unterschiede zwischen den Beschäftigten in den Krankenhäusern und den Seniorenheimen in der Stadt. Eine solche Ungleichbehandlung war von Verdi im Vorfeld dieser Tarifrunde scharf kritisiert worden. Ein erster Vorschlag hätte für die Beschäftigten der Seniorenheime eine bis zu 300 Euro niedrigere Bezahlung vorgesehen. "Außerdem haben wir den Gewerkschaftern angeboten, dass jeder bei Verdi organisierte Mitarbeiter zwei Tage Extra-Urlaub, also insgesamt 32 Tage pro Jahr, erhält", sagte Kessler-Thöne auf Anfrage. Diese Regelung ist Teil des Manteltarifvertrages. Diesen in den Düsseldorfer Einrichtungen gelten zu lassen, lehnt Klinikbetreiber Sana weiter ab.

Am 1. Januar will Sana seinen Düsseldorfer Mitarbeitern zwei Prozent mehr bezahlen, und zwar unabhängig davon, dass die Tarifverhandlungen gescheitert sind.

Verdi-Sekretär Stefan Röhrhoff begrüßte zwar gestern im RP-Gespräch das Entgegenkommen der Arbeitgeberseite. Allerdings strebt er mehr an: "Wir fordern die gleichen Bedingungen, die auch bei den Kollegen im öffentlichen Dienst gelten. Und das heißt 2,8 Prozent mehr Gehalt und nicht zwei Prozent", so Röhrhoff. Daher habe die Tarifkommission beschlossen, das Angebot nicht anzunehmen.

Der Arbeitskampf soll daher fortgesetzt werden. Im Januar seien weitere Maßnahmen vorgesehen, bis hin zu Warnstreiks, sagte Stefan Röhrhoff weiter.

Betroffen von der Tarifauseinandersetzung sind die Beschäftigten in den Sana-Krankenhäusern in Gerresheim und Benrath sowie in verschiedenen Senioreneinrichtungen, insgesamt rund 1000 Mitarbeiter.

Der Stadtrat hatte Mitte November eine Resolution zur Unterstützung der Mitarbeiter in den Düsseldorfer Sana-Kliniken verabschiedet. Der Antrag, den die SPD und die Grünen eingebracht hatten, wurde mit den Stimmen der Opposition und elf der 39 CDU-Ratsmitglieder angenommen. Vorher war CDU-Fraktionschef Friedrich Conzen mit dem Versuch gescheitert, den Antrag auf die nächste Ratssitzung zu verschieben, damit sich seine Fraktion weiter beraten kann. Der Stadt gehören 49 Prozent der Anteile.

Die nächste Verhandlungsrunde von Verdi und Sana soll am 8. Februar stattfinden.

(RP/ila)
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