Update 17.21 Uhr: Nach dem schweren Unfall hat Thomas Gottschalk Vorwürfe zurückgewiesen, unter Quotendruck eine zu gefährliche Wette zugelassen zu haben. "Wir hatten immer schon riskante Wetten, ob mit Motorrädern oder auf Skisprungschanzen. Das ist ein Teil des Programms", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". "Wenn bei uns der Eindruck entstanden wäre, er hätte sich mit seinem Wettangebot übernommen, hätten wir ihn vor sich selbst geschützt - wie wir das schon früher bei anderen Kandidaten getan haben", wird Gottschalk zitiert. Koch habe die Wette auf einem Betonboden demonstriert, es seien dann verschiedene Sicherheitselemente eingebaut worden. "So mussten wir ihn beispielsweise davon überzeugen, einen Helm zu tragen."

Update 16.34 Uhr: Laut einem Sprecher der Stadtverwaltung mussten nach dem Unfall bei der Wetten-dass-Sendung auch zehn Zuschauer ambulant behandelt werden. Die Augenzeugen hatten einen Schock erlitten. Auch Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) wurde in der ersten Reihe Augenzeuge des Unglücks. "Meine Gedanken sind bei Samuel Koch, seinen Eltern, seiner Familie und seinen Freunden", erklärte Elbers am Sonntag: "Wir wünschen uns alle, dass er möglichst bald genesen wird." Es sei völlig richtig gewesen, die Sendung nach dem schweren Unfall abzubrechen, so Elbers.

Update 16 Uhr: Der Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Benedikt Pannen, spricht. Koch sei es am Samstagabend den Umständen entsprechend gut gegangen. Erst am Sonntagmorgen seien Lähmungserscheinungen aufgetreten. Daraufhin habe man sich zu der Notoperation entschlossen, die insgesamt zweieinhalb Stunden gedauert habe. Konkret habe Koch Prellungen am Rückenmark und kleine Knochenbrüche an der Wirbelsäule erlitten, die mit Metall stabilisiert worden seien. Berichten über eine angebliche Hirnblutung widersprach Pannen.

Update 15.22 Uhr: Die Infos aus der Pressekonferenz sind da. Der Zustand von Samuel Koch ist derzeit kritisch. Der 23-Jährige wurde drei Stunden lang von dem Neurochirurgen Richard Bostelmann operiert, um die Halswirbelsäule zu entlasten. Koch habe bei seinem Sturz Verletzungen im Halswirbelbereich davon getragen, außerdem leide er an Lähmungserscheinungen und Gefühlsstörungen. Auch das Rückenmark sei in Mitleidenschaft gezogen worden, sagte, der Ärztliche Direktor des Uniklinikums Düsseldorf, Wolfgang Raab. Inwieweit er wieder gesund werde, könne man derzeit nicht sicher sagen.

Update 14.43 Uhr: Der Erfinder von "Wetten dass..?", Frank Elstner, hat sich bestürzt über den schweren Unfall in der ZDF-Sendung geäußert und Konsequenzen nicht ausgeschlossen. Im SWR sprach Elstner von einem schwarzen Tag für die Show. Ein solcher Unfall könne allerdings überall passieren, wo Menschen sich bewegten und sportliche Leistungen vollbrächten. Er rechne damit, dass künftig mehr Wert auf Wetten gelegt werde, die geistiges Geschick erforderten und weniger artistisch seien.

Update 14.35 Uhr: Auch der Vorsitzende des ZDF-Verwaltungsrates, der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD), hat mit Bestürzung auf den Unfall reagiert. "Das ist ein schrecklicher Unfall. Unsere Gedanken sind zunächst bei dem jungen Mann und seiner Familie", sagte Beck der Tageszeitung "Die Welt". Allerdings stellten sich nach dem Unfall Frage, denen das ZDF als öffentlich-rechtlicher Sender nicht ausweichen dürfe. "Man muss jetzt aufklären, wie es zu dem schlimmen Unfall gekommen ist", sagte Beck. "Natürlich müssen wir über die Themen sprechen: Wann werden die Grenzen des Verantwortbaren überschritten? Wie viel Risiko darf man eingehen? Und natürlich müssen wir auch über die Themen Nervenkitzel, Waghalsigkeit und Quote reden. Die Verantwortlichen im Sender und auch die Gremien werden und müssen sich damit auseinandersetzen."

Update 13.54 Uhr: Nach Informationen unserer Redaktion wird der verletzte Samuel Koch zur Stunde operiert. Durch den Sturz sei auch der obere Halswirbel gebrochen.

Update 13.05 Uhr: Wir haben mit NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft gesprochen, die am Samstagabend bei "Wetten dass..?" in der ersten Reihe saß. "Das ist unmittelbar vor uns passiert", sagte die Ministerpräsidentin, "ich war geschockt und bestürzt und habe dann gebetet". Kraft begrüßte die Reaktion des ZDFs. "Es war richtig, die Sendung abzubrechen", sagte sie. Die Ministerpräsidentin hofft, dass der Wettkandidat das Unglück übersteht. "Wir alle bangen mit seiner Familie und hoffen darauf, dass er bald wieder gesund wird.

Update 12.35 Uhr: Die Nachrichtenagentur DAPD hat mit dem Medienexperten Jo Groebel gesprochen. Natürlich werde jetzt spekuliert, ob das ZDF angesichts der Konkurrenz durch das RTL-Format "Das Supertalent" riskokofreudiger geworden sei, sagte Groebel. Erinnere man sich aber an die Geschichte der Sendung und an Shows in den 70er Jahren wie "Wünsch Dir was" oder "Spiel ohne Grenzen", sehe man, dass es schon immer gefährliche Einsätze gegeben habe - "und das alles vor dem Quotendruck". Der Medienbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Markus Bräuer, sagte dem Internetportal "evangelisch.de", er habe großen Respekt vor der Entscheidung, die Sendung abzubrechen. Spaß und Spiel seien nicht länger das Thema des Abends, wenn ein Mensch verletzt werde.

Update 12.23 Uhr: Laut Informationen von "Spiegel Online" belastet der Unfall besonders den Moderator Thomas Gottschalk. In einer Ansprache nach der Sendung sei der Moderator um Fassung bemüht gewesen. "Es ist deswegen so furchtbar, weil wir in einer Konkurrenzsituation sind", zitiert "Spiegel Online" den Entertainer. Er habe gehofft, ein Paket geschnürt zu haben, "um gut auszusehen". Gottschalk hadere zudem mit dem Konzept der Sendung. Wenn die ZDF-Sendung die Zukunft des jungen Mannes nachhaltig verbaut haben sollte, "dann muss man sich ernste Gedanken machen, inwieweit man diese Sendung mit der gleichen Unbedarftheit fortführen kann", sagte der Moderator.

Update 11.20 Uhr: Wir haben Susanne Dopheide, die Sprecherin der Uniklinik erreicht. Sie bestätigt noch einmal den Termin zur Pressekonferenz um 15 Uhr im Unigebäude in der Moorenstraße in Düsseldorf. Außerdem bestätigt sie, dass Samuel Koch heute Nacht bereits auf dem Weg in den Operationssaal gewesen sei. Man habe sich allerdings kurzfristig gegen eine Operation entschieden, da man erst einmal "konservativ beobachten und behandeln wolle".

Update 10.15 Uhr: Eigentlich wollte das ZDF jetzt die Wiederholung der Sendung vom gestrigen Abend ausstrahlen, doch das entfällt wegen des schweren Unfalls des Wettkandidaten. Stattdessen wird "Geschichten aus den Bergen" ausgestrahlt.

Update 10.05 Uhr: Das genaue Zitat von Uniklinik-Sprecherin Susanne Dopheide liegt uns nun vor. Bei Radio NRW sagte sie: "Herr Koch ist bei uns auf der Intensivstation und wird entsprechend betreut. Ich kann im Moment noch keine Angaben machen, ob er operiert wurde, oder nicht. Das richtet sich nach seinem Gesundheitszustand. Wir müssen jetzt abwarten. Wir werden im Laufe des Tages dazu noch einmal Stellung nehmen. Wir werden um 15 Uhr eine Pressekonferenz abhalten. Wir werden kurz Stellung nehmen und allgemeine Informationen zu dem Gesundheitszustand von Herrn Koch sagen werden."

Update 9.45 Uhr: In der Uniklinik ist derzeit niemand zu erreichen. Wir telefonieren mit den Kollegen von "Antenne Düsseldorf". Die haben die Info, dass es um 15 Uhr eine Pressekonferenz der Uniklinik geben soll.

Update 9.25 Uhr: Die TV-Quoten sind da. Laut dem Branchendienst "Meedia" sahen im Durchschnitt 8,13 Millionen Menschen "Wetten dass..?". Bei Gottschalks Abmoderation als auch beim "heute-journal" waren fast 10 Mio. Leute dabei.

Update 9.03 Uhr: Das ZDF informiert in der "heute"-Sendung über den aktuellen Stand der Dinge. Demnach liege Samuel Koch auf der Intensivstation. Ob und wann eine Operation stattfinde, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Im Laufe des Nachmtitags werde die Klinik über den Gesundheitszustand des Kandidaten informieren.

Am Samstagabend hat sich bei der letzten Wetten-dass-Sendung in diesem Jahr ein schwerer Unfall ereignet. Um 20.42 Uhr war der 23-jährige Kunstturner Samuel Koch bei dem Versuch, in der Düsseldorfer Messehalle 6 fünf auf ihn zu fahrende Autos mit sogenannten "Powerriser"-Stelzen zu überspringen, schwer gestürzt.