Fortuna Der Fußball-Schatz aus dem Keller

Düsseldorf · Mehr als 30 Jahre haben die Alben und Bücher in Tüten geschlummert. Jetzt hat Uwe Baust sie hervorgeholt: eine große Sammlung mit Autogrammen von Fußballern – von Fortuna bis zur Nationalmannschaft. Wer will sie haben?

 Zur Sammlung von Uwe Baust gehören auch Sammelalben und WM-Bücher.

Zur Sammlung von Uwe Baust gehören auch Sammelalben und WM-Bücher.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Zimmermann, Zewe, Brei – alle dabei. Auch Breitner, Beckenbauer, sogar Kevin Keegan. Stunden hat Uwe Baust in den siebziger Jahren am Rheinufer gestanden und auf die Busse mit den Mannschaften gewartet. „Das war unkompliziert damals“, erinnert sich der 55-Jährige. Die Busse seien neben dem Rheinstadion angekommen, die Spieler seien ausgestiegen und mit der Sporttasche in der Hand zum Stadion gelaufen. „Da standen dann so um die 20 Jungs und haben nach Autogrammen gefragt.“

Früher war halt alles anders. Beim Fußball ist das so, jedenfalls wenn man an den Hype um die Stars denkt, ihre Idealisierung, Betreuung und Inszenierung in der Öffentlichkeit. Baust hat das anders erlebt. Der Vorstand der Stadtsparkasse hat meist nahbare Fußballhelden erlebt. Geschätzt zwischen 200 und 300 Autogramme sind zusammengekommen. „Das war in der Zeit zwischen meinem achten und 14. Lebensjahr“, sagt er, „danach kamen die Mädchen und man ging nicht mehr so oft zum Stadion.“

 Baust ist in Monheim groß geworden. Von dort ging es nach der Schule – samstags war damals noch Unterricht – mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Stockum. Mit seinem besten Freund machte er sich im Sommer aber auch mit dem Fahrrad auf den Weg. In Höhe des Stadions wurde dann am Rhein gewartet. Manchmal klappte es mit dem Autogramm auch erst nach dem Spiel – oder auch nicht. Im Fall Paul Breitners etwa, der in späteren Jahren mit Braunschweig antrat. Der Bayer war sauer, weil er das ganze Spiel über von den Fortuna-Fans mit Schmähgesängen bedacht worden war. „Heute gibt’s keine Autogramme, lernt ihr euch erstmal benehmen“, sagte Breitner und stieg in den Bus, erinnert sich Baust.

In der Sammlung Bausts befinden sich auch Postkarten, die von der kompletten Nationalmannschaft unterschrieben wurden. Schon früh landeten die großen Namen auf dem heimischen Tisch in Monheim. Sein Vater Martin Brüske, in Monheim Chef städtischer Tochtergesellschaften, war mit Richard Gaulke befreundet, einem engen Begleiter der deutschen Nationalelf.

Jetzt möchte Baust seine Sammlung gegen eine Spende abgeben. Der Erlös soll der Aktion Kickwinkel der Düsseldorfer Jonges zugute kommen. Sie dient der Integration minderjähriger unbegleiteter Flüchtlinge und wurde mit dem Verein Agon 08 ins Leben gerufen. Gebote bitte an duesseldorf@rheinische-post.de, wir leiten sie weiter.

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