Würdigung der Spätaussiedler Russlanddeutsche gehören jetzt dazu

Die Russlanddeutschen sind nun auch symbolisch auf dem Glockenspiel vertreten.

 Vertriebene, Russlanddeutsche

Vertriebene, Russlanddeutsche

Foto: Jannik Weber/Marcel Weichert.

Das Glockenspiel an der Fassade des Gerhart-Hauptmann-Hauses erinnert an das Schicksal der Vertriebenen und Aussiedler – nun ist auch das Wappen der Landsmannschaft der Russlanddeutschen dazugekommen. Die Einweihung wurde jetzt mit einem Festabend in dem Haus an der Bismarckstraße begangen, bei dem sich auch der neue Beauftragte der Landesregierung für die Belange von Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks, vorstellte.

Die Russlanddeutschen bilden eine große Bevölkerungsgruppe, zu ihr gehören alleine schätzungsweise 30.000 Menschen in Düsseldorf. Dass ihr Wappen jetzt erst hinzugefügt wurde, liegt daran, dass sie erst spät in großer Zahl eingewandert sind. Nun befindet sich ihr Wappen auf dem 1985 angebrachten Glockenspiel neben denen der Landsmannschaften der Vertriebenen etwa aus Ostpreussen, Pommern oder Schlesien. Angebracht wurden auch das NRW-Landeswappen und das (verloren gegangene) Wappen der Bundesrepublik.

Für die Landsmannschaft bedeutete die symbolische Aufnahme viel, wie der Vorsitzende der Landesgruppe, Dietmar Schulmeister, betonte. „Es ist eine große Freude, dass wir nun auch zur Familie gehören“, sagte er. Man wolle nun mehr in Erscheinung treten. Den Auftakt machte der Chor „Echo“, der für die Musik beim Festakt sorgte – und auch für das Bufett.

Der scheidende Vorstandsvorsitze der Stiftung des Hauses, Helmut Harbich, betonte die Bedeutung des Hauptmann-Hauses für die Pflege der Kulturen der Vertriebenen und für den Austausch mit Osteuropa. Dafür brauche es die nötige finanzielle Ausstattung, sagte er in Richtung Landesregierung. Das 1963 erbaute Gebäude an der Bismarckstraße hat einigen Sanierungsbedarf, aktuell sind etwa beide Aufzüge ausgefallen. Der große Besucheraufzug soll im August erneuert werden. Harbich kritisierte, dass durch solche Umbauten viel Geld gebunden würde, das man für die inhaltliche Arbeit bräuchte.

Der 86-Jährige ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete zieht sich aus Altersgründen zurück, der neue Vorstand wird im Spätsommer gewählt.

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