Corona-Krise in Düsseldorf Rund 3700 Anzeigen auf Kurzarbeit eingegangen
Düsseldorf · Die Arbeitsagentur erwartet, dass sich die Folgen der Corona-Krise für den Arbeitsmarkt in Düsseldorf in den nächsten Monaten zeigen. Aktuell wird teils bis 22 Uhr und samstags gearbeitet, um die Anträge auf Kurzarbeit zu bearbeiten.
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in Düsseldorf hat sich durch die Auswirkungen der Corona-Krise deutlich verändert. Besonders im Fokus stehe eine starke Nachfrage der Unternehmen nach Kurzarbeit, erklärte die Düsseldorfer Arbeitsagentur am Dienstag. Bis zum vergangenen Freitag lagen demnach rund 3700 Anzeigen auf Kurzarbeit vor, dabei handele es sich allerdings nur um „erste Wasserstandsmeldungen“.
Ein genaueres Bild werde vorliegen, wenn alle Anzeigen, die derzeit eingehen, erfasst und geprüft sind. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, alle Anträge zügig zu bearbeiten“, sagt die Leiterin der Arbeitsagentur, Birgitta Kubsch-von Harten. „Dazu haben wir unseren Arbeitszeitrahmen erweitert und arbeiten von 6 bis 20 Uhr, im Homeoffice auch bis 22 Uhr, sowie samstags.“ Demnach wurden auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus anderen Bereichen geschult, damit sie in stark beanspruchten Bereichen unterstützen können.
Das Instrument Kurzarbeit soll dazu beitragen, dass Beschäftigte gehalten und nicht arbeitslos werden. Allerdings seien diesmal wesentlich mehr Betriebe von der krisenhaften Entwicklung betroffen als zum Beispiel in der Wirtschaftskrise 2008/2009, insbesondere auch kleine Unternehmen und Soloselbstständige.
Die am 12. März erhobenen Daten zum aktuellen Arbeitsmarkt zeigen nach Angaben der Arbeitsagentur die Situation auf dem Arbeitsmarkt, bevor die Auswirkungen des Coronavirus zum Tragen kamen. Die Folgen für den Arbeitsmarkt würden sich daher erst ab dem nächsten Monat statistisch abbilden. Vermehrte Arbeitslosmeldungen ließen sich nicht verhindern, sagte Kubsch-von Harten. Bereits in der Statistik Ende April wird das voraussichtlich sichtbar werden.
Nach der jetzt vorliegenden jüngsten Erhebung ging die Zahl der Arbeitslosen von Februar auf März noch um 379 auf 22.623 Personen zurück. Im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt ist das ein Anstieg um 614 Personen. Die Arbeitslosenquote lag im März bei 6,6 Prozent. Von dem Rückgang profitierten junge Menschen unter 25 Jahren (1473) ebenso wie Langzeitarbeitslose (7370) und Menschen mit einer Schwerbehinderung (1721).
In den ersten sechs Monaten des Ausbildungsjahres 2019/2020 waren in der Landeshauptstadt insgesamt 3817 Ausbildungsstellen gemeldet worden, 123 Ausbildungsplätze mehr als im Vorjahresmonat. Die weitere Entwicklung ist aber auch hier unklar.