Düsseldorf Rudi Völler gibt in Streit um Hausverkauf nach

Düsseldorf · Der Ex-Fußball-Profi stritt vor dem Landgericht um Feuchtigkeit in seinem ehemaligen Anwesen. Eigentlich wollte er keinen Vergleich eingehen, das sei seiner Ehefrau wichtig. "Sonst kriege ich einen Monat keine Spaghetti!", scherzte Völler.

 Rudi Völler uf dem Flur des Landgerichts im Gespräch mit seinem Anwalt Tim Franken.

Rudi Völler uf dem Flur des Landgerichts im Gespräch mit seinem Anwalt Tim Franken.

Foto: Wulf Kannegießer

Zähneknirschend versprach Ex-Fußball-Profi und Bayer-Leverkusen-Sportdirektor Rudi Völler am Dienstag beim Landgericht, dem Käufer seiner einst aufwendig sanierten Jugendstilvilla in Leverkusen jetzt noch 50.000 Euro vom Kaufpreis (3,8 Millionen Euro) nachzulassen. 2011 hatte der Käufer das Anwesen übernommen — und beklagte dann, dass Keller und zwei Nebenräume durch Feuchtigkeit stark renovierungsbedürftig seien. Rund 180.000 Euro machte er nun geltend. Vor Gericht gab der einstige Nationalspieler und Ex-Teamchef der Nationalmannschaft zuletzt seufzend nach. Per Vergleich sagte Völler schließlich zu, 50.000 Euro zu zahlen.

Eigentlich hatte Völler sein Heim in Leverkusen nicht verkaufen wollen. Nicht nach 2001, als "mir jemand die Bude mal angesteckt hat". Denn die Hälfte bis zwei Drittel der geräumigen Villa seien damals zerstört, dann aber von Völler und seiner Frau "mit viel Herzblut und viel Geld" durch Spitzenhandwerker wieder hergestellt worden. Nur auf Drängen seiner Frau, die später nach Düsseldorf umsiedeln wollte, habe Völler dem Hausverkauf überhaupt zugestimmt. Geschwärmt hat er von der "Bude" auch am Dienstag: "Das ist eine Riesen-Jugendstilvilla mitten im Wald, schön, sauber und gepflegt — und keine 50 Meter entfernt läuft ein Bach vorbei!" Dass bei einem denkmalgeschützten Haus von 1928 in derlei Lage schon mal mit Feuchtigkeit zu rechnen sei, habe er dem jetzt klagenden Käufer damals ausdrücklich gesagt.

"Das ist doch eine Unverfrorenheit", empörte sich Völler, wenn der Käufer dieses Gespräch jetzt bestreite. Völler gab sich "überrascht und enttäuscht, wenn der Käufer jetzt versucht, noch Geld rauszuholen". Zumal der Käufer bei einer Besichtigung damals angeblich klar sichtbare Feuchtigkeit und den Schimmel im Keller nicht moniert hatte. Auch Experten der finanzierenden Bank hätten von angeblich großflächiger Feuchtigkeit im Keller nichts bemerkt. Das räumte der Kläger ein: "Aber ich bin kein Fachmann!"

Doch auch Fußballkenner Völler gilt nicht als Bauexperte. Obwohl seine Frau ihm deshalb geraten habe, jetzt keinen Vergleich einzugehen ("Sonst kriege ich einen Monat keine Spaghetti!"), tat Völler, was er als Sportler meist vermieden hat: Er gab nach, stimmte dem Kompromiss über 50.000 Euro zu. Immerhin ist das Kapitel "Hausverkauf" für den Ex-Nationalstürmer damit erledigt.

(wuk)
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