Landtagswahl Rot-Grün mit Kampagne gescheitert

Düsseldorf · Dass die Düsseldorfer SPD bei der Landtagswahl kein einziges Mandat direkt holen konnte, hat auch Montag für Debatten gesorgt. "Ich hätte mir von den Grünen eine klare Erststimmen-Kampagne für die SPD gewünscht", sagte Karin Kortmann, Chefin der Düsseldorfer Genossen.

Landtagswahl: Gewinner und Verlierer
8 Bilder

Landtagswahl: Gewinner und Verlierer

8 Bilder

Mit der Erststimme werden direkte Kandidaten, mit der Zweitstimme Parteien gewählt. Der Erfahrung nach schaffen es in Wahlkreisen meist nur CDU- oder SPD-Kandidaten, bei den Erststimmen eine Mehrheit zu bekommen. Stimmen für kleinere Parteien gelten daher quasi als "verschenkt".

Kortmann hat ausgerechnet, dass die SPD mit den Grünen-Erststimmen alle vier Wahlkreise gewonnen hätte. "Das wäre schön für Düsseldorf, aber auch für ein rot-grünes Bündnis im Land gewesen", betonte die SPD-Vorsitzende. Bei CDU und FDP funktionierten solche Strategien besser, so Kortmann, die im Jahr 2008 rot-grüne Oberbürgermeister-Kandidatin war.

Düsseldorfs Grünen-Chefin, Mona Neubaur, räumt zwar ein, dass die Stärke der Grünen in der Landeshauptstadt zur Schwäche der SPD wurde, will sich aber nichts vorwerfen lassen: "Die Zeiten, in denen wir das Anhängsel irgendeiner Partei waren, sind vorbei", sagte sie auf Anfrage unserer Zeitung.

Kampagnen seien keine Einbahnstraßen. Die SPD hätte dann im Gegenzug ihre Wähler dazu aufrufen müssen, die Zweitstimme den Grünen zu geben. Ihre Partei sei vor allem wegen ihrer hohen Glaubwürdigkeit gewählt worden, so die Grünen-Sprecherin. Diese Überzeugung der Wähler habe sich auch bei den Erststimmen niedergeschlagen. "Unser erster Gesprächspartner für mögliche Koalitionen bleibt dennoch die SPD", so Neubaur.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort