Düsseldorf Rot-Grün führt Gespräche - auch "Ampel" denkbar
Düsseldorf · Am Dienstag trafen im Düsseldorfer Rathaus die Spitzen von SPD und Grünen zur ersten Sondierung zusammen. Heute tagt Schwarz-Grün.

(von rechts gegen den Uhrzeigersinn): Markus Raub (SPD), Andreas Rimkus (SPD), Karl-Heinz Krems (SPD), Petra Kammerevert (SPD), Monika Düker (Grüne), Miriam Koch (Grüne), Angela Hebeler (Grüne), Günter Karen-Jungen (Grüne), Antonia Frey (Grüne), Mona Neubaur (Grüne), Olaf Bursian (Grüne)
Foto: EndermannEs war eine illustre Runde, die sich gestern am späten Nachmittag im Sitzungssaal der SPD-Ratsfraktion an der Zollstraße einfand: Nur zwei Tage nach der Wahl kamen die Spitzen von SPD und Grünen zu einem ersten Sondierungsgespräch zusammen. Das Verhältnis am Tisch war vier zu acht - vier Genossen und acht Vertreter der Grünen, darunter die Partei- und Fraktionschefs, Stellvertreter und bei den Grünen OB-Kandidatin Miriam Koch. Thomas Geisel, der bei der Stichwahl am 15. Juni den OB-Posten für die SPD holen will, stieß erst später dazu. Die Stimmung war angespannt, aber herzlich.
Gesprochen wurde hinter verschlossenen Türen, vor allem über die anstehende Stichwahl zwischen Geisel und OB Dirk Elbers (CDU). Es ging vor allem darum, ob die Grünen im Vorfeld des Abstimmungs-Duells ihrer Klientel eine Empfehlung für Geisel geben würden. Die Grünen blieben bei ihrer Position: Keine Empfehlung - weder für den einen noch für den anderen.
Morgen treffen sich die Grünen mit der CDU. Da wird es vor allem um ein schwarz-grünes Bündnis im Stadtrat gehen. Das hätte 42 der 82 Sitze, sollte Elbers OB bleiben, wären es mit seiner Stimme sogar 43.

Stichwahl Elbers-Geisel: So erlebten die Politiker den Wahlabend

Das sind die 82 Mitglieder des neuen Stadtrats
Viele führende Grüne sehen diese Stabilität als beste Option. Denn für Rot-Grün (35 Sitze) und selbst Rot-Rot-Grün (39 Sitze) reicht es nicht. Das Sondierungsgespräch gestern war also ein Treffen "der natürlichen Partner", wie ein Teilnehmer sagte. Es war aber noch mehr - nämlich ein Vorfühlen für eine "Ampel" aus SPD, FDP und Grünen. Die käme zwar nur auf 41 Sitze, doch mit einem SPD-OB könnte es knapp reichen. Die Liberalen, so ist zu hören, schließen das nicht aus.