Karneval in Düsseldorf Rosenmontag: Fußgruppen sollen zahlen

Düsseldorf · Das Carnevals-Comitee will künftig von den Aktiven des Rosenmontagszugs elf bis 50 Euro pro Person. Ein Grund für die Teilnahmegebühr für Fußgruppen: Die Kosten für Sicherheit weiter gestiegen.

Christoph Joußen, Geschäftsführer des Comitee Düsseldorfer Carneval, beruft sich auf Köln: "Dort ist es schon lange üblich, dass jeder, der am Rosenmontagszug teilnimmt, elf Euro zahlt." Genau das hat jetzt auch der Vorstand des Düsseldorfer CC beschlossen: eine Teilnahmegebühr von den 40 Fußgruppen zu nehmen. "Die Vereine zahlen ja sowieso schon viel, müssen ja auch ihre Wagen finanzieren", so der Geschäftsführer. Der Brief an alle betroffenen Fußgruppen ist in diesen Tagen rausgeschickt worden, eine Resonanz habe es noch nicht gegeben, so Joußen.

Achim Keding und seine "Hafenpiraten" sind zum Beispiel betroffen: "Wir müssen da wohl in den sauren Apfel beißen und das Geld bezahlen. Wir wollen aber unbedingt mit unserem Holzschiff wieder dabei sein, weil wir großen Spaß am Karneval haben." 30 Teilnehmer hat seine Fußgruppe, die seit elf Jahren dabei ist. "Wenn wir durch das Geld weiter gut versichert sind, ist das auch in Ordnung." Jürgen Buschhüter gibt zu, "ziemlich verärgert" zu sein über die Forderung.

Seit mehr als 30 Jahren gehen er und seine Karnevalsfreunde Unterrath als bunt verkleidete Jecken mit im Zug — und müssen jetzt pro Mann 25 Euro zahlen. "Da muss ich erst mal alle zusammentrommeln und fragen. Es kann gut sein, dass einige dann nicht mehr mitmachen."

Gehen Firmen mit im Zug, sollen sie sogar noch mehr zahlen: 50 Euro pro Teilnehmer. Bei Schulklassen oder anderen sozialen Einrichtungen werden elf Euro verlangt. Joußen: "Sobald aber eine Gruppe sagt, dass sie wirtschaftlich dazu nicht in der Lage ist, stehen wir natürlich für ein Gespräch zur Verfügung. Vielleicht kann man ja auch Sponsoren finden für einzelne Gruppen."

Der gesamte Rosenmontagszug kostet 900 000 Euro. Allein für Sicherheitsdienst und Sanitäter werden 70 000 Euro bezahlt, die Awista bekommt ebenfalls einen fünfstelligen Betrag. Joußen: "In diesem Jahr war die Security noch einmal 10 000 Euro teurer als 2012." Er hofft, durch die neue Regelung 25 000 Euro mehr einzunehmen.

(RP)
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