Mittsommernacht Romantik am Rhein

Düsseldorf · An drei Abenden lockte die Lange Tafel an den Rhein, am Samstag sorgten mehr als 100 Künstler auf den Straßen der Innenstadt und in vielen Geschäften für eine heitere Stimmung. Das Kleinkunstfestival soll auch im nächsten Jahr zur Mittsommernacht stattfinden.

 Die längste Nacht des Jahres steht bevor.

Die längste Nacht des Jahres steht bevor.

Foto: RP, Gabriel

Ein Ständer mit Blusen, alle runtergesetzt auf 49 Euro. Dahinter erklingt Geigenmusik. Anna Böhmer müht sich redlich, die Aufmerksamkeit der Kaufhof-Gäste zu erlangen. Es gelingt ihr. Applaus. Markus Schürmann ist Zauberer und steht in der Schmuckabteilung bei Karstadt, der Clown Donk amüsierte seine Zufallszuschauer in der Parfum-Abteilung des Kaufhauses. Zum ersten Mal fand in Düsseldorf ein Kleinkunstfestival an 40 Schauplätzen statt.

Anlässlich der Mittsommernacht, die das Forum Stadtmarketing organisiert hatte, beteiligten sich auch viele Einzelhändler am Kunstspektakel. Ralf Esser vom Forum Stadtmarketing zog gestern Bilanz: "Die Einzelhändler haben zwar nicht mehr Kundschaft als sonst an guten Samstagen gezählt, die Stimmung insgesamt war aber heiterer als sonst."

Im Sevens sorgten Mathilda und George sogar für einen kleinen Tumult: Die schrägen Comedians benahmen sich — ganz programmgemäß — so auffällig, dass jemand einen Security-Mitarbeiter ansprach: "Gucken Sie doch mal, was der Mann da mit der Frau macht."

Entwarnung: War alles nur Spaß, die beiden wollten nur spielen, Mit dem Ergebnis, dass auf allen Etagen die Leute an den Treppengeländern standen und laut lachten. P&C hatte ein ganzes Schaufenster der Kleinkunst gewidmet, dort trat das Filou-Theater auf.

Auch die Geschäftsleute der Königsallee waren zufrieden: Sie hatten das Apollo-Variete für Auftritte im Kö-Center engagiert, dazu wurde — zur Kö passend — Champagner ausgeschenkt.

Kabarett und Musik gab's von 12 bis 17 Uhr, anschließend ging es zur Langen Tafel an die Rheinpromenade. Dort hatten sich alle Besucher dann etwas feiner gemacht, freuten sich erst auf die Künstler-Prämierung, später aufs Essen.

Dass die Auswahl nicht ganz so groß war, störte nur wenige. Viele nutzten die Lange Tafel sowieso als ideale Sitzgelegenheit, um bei lauer Luft den Sonnenuntergang zu erleben und sich mit Freunden zu treffen.

Die Preise bei der Tafel waren einigermaßen moderat: Spießbraten gab's für vier Euro, Trüffelnudeln für zehn Euro, eine Frühlingsrolle für 2,50, gebratene Nudeln für fünf Euro. Das Alt-Bier kostete 1,80, der Mojito-Cocktail 7,50 Euro. Die beste Stimmung herrschte am Stand von "Bossa Nova": Zur Samba-Musik wurde ausgelassen auf der Rheinuferpromenade getanzt.

(RP)
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