Gerresheim Rocker geben Kneipe auf
Düsseldorf · Im April feierte der "Clan 81" sein einjähriges Bestehen noch mit einer großen Sause im "Red Pearl" an der Heyestraße. Den ersten Geburtstag ihrer Stammkneipe, die einem Mitglied des nach eigenen Angaben den Hell's Angels nahestehenden Motorradclubs gehört, wird der Clan nun wohl nicht mehr im Gerresheimer Bunker feiern: Die Rocker packten ihre Siebensachen in einen Lkw und schlossen das "Red Pearl". Beim Ordnungsamt der Stadt ist die Kneipe bereits zum 31. Mai offiziell abgemeldet worden.
Vor zehn Monaten hatte der Clan die Kneipe eröffnet und zugleich im ersten Stock des Bunkers ein Vereinsheim eingerichtet. Sowohl die Kneipe, die als Musiklokal nicht bloß für Rocker offen sein sollte, als auch das Clubheim waren seit Jahresbeginn zwei Mal von der Polizei durchsucht worden. Bei der zweiten Razzia hatten Fahnder im März in den obersten Etagen des Bunkers eine Marihuana-Plantage entdeckt und mehrere Personen festgenommen, darunter auch den Chef des Clans. Der Motorradclub, der mit der 81 einen Szene-Code für die Hell's Angels im Namen trägt, bestreitet, mit der Drogenpflanzung zu tun zu haben. Auch die Vermieter sollen den Clan entlastet haben, dessen Präsident wenig später wieder auf freien Fuß gesetzt wurde.
Beide Durchsuchungen hatten im Zusammenhang mit einer Massenschlägerei der verfeindeten Hell's Angels und Bandidos in Mönchengladbach gestanden. Konkrete Hinweise auf eine Beteiligung der Angels-Freunde aus dem Gerresheimer Bunker gibt es bislang jedoch nicht. Nach der Razzia im März hatten viele Anwohner gehofft, dass die Rocker Gerresheim verlassen würden. Doch die feierten schon am Abend danach wieder im und vorm "Red Pearl".
Auf der Internetseite der Kneipe ist von einem Umzug nichts zu lesen. Auch, ob der Clan, der für eine Stellungnahme nicht erreichbar war, sein Vereinsquartier im Bunker behält, ist unklar.
