Brasserie Hülsmann in Meerbusch-Büderich Roberts Phantasien - von deftig bis edel

Dass Robert Hülsmann wieder im Lindenhof kocht, hat sich herumgesprochen, und schon trifft sich nicht nur die Meerbuscher Schickeria im Haus an der Dorfstraße. Der Laden brummt, und Tochter Jennifer, die gemeinsam mit Mutter Doris für den Service verantwortlich ist, erklärt: "Wir sind fast immer voll besetzt."

 Jennifer Hülsmann in der Familien-Brasserie.

Jennifer Hülsmann in der Familien-Brasserie.

Foto: RP, C. Göttert

Und nun die gute Nachricht: Es gibt kein Schicht-Essen (18 und 21Uhr) wie in früheren Jahren, als Hülsmann im Lindenhof zauberte, bevor er als Pionier im Hafen Roberts Bistro eröffnete.

Jetzt die schlechte Nachricht: Reservierungen sind erst ab acht Personen möglich. Da ist sich Hülsmann genau so treu geblieben wie beim Sitzkomfort. Die Bestuhlung ist so eng wie in der Economy-Class. Eine Tischreihe weniger wäre für die Gäste wesentlich bequemer.

Doch das alles ist vergessen, wenn man die Speisekarte liest. Beim Kreativ-Kopf Hülsmann und dessen Küchenchefin Kathrin Peltzer (ehemals Steigenberger) muss sich die Karte jeden Tag ändern. Außerdem liest sie sich wie ein Gemischtwarenladen: Für jeden Geschmack ist etwas dabei, und die Preise überraschen im positiven Sinne. Mit 21 Euro ist die Meeresfrüchte-Platte (sechs Austern, Krevetten und Taschenkrebs) schon das teuerste Gericht. Die Portion ist üppig - wie alle übrigen Gerichte - und die Schalentiere sind von bester Qualität. An der selbst gemachten Mayonnaise hätten wir uns am liebsten satt gegessen. Doch es gibt ja so viele Spezialitäten: Roberts Salat mit Speck (7,80) war deftig und kräftig. Angst vor Salz und Gewürzen hat Hülsmann nämlich nicht. Die Pasteten, ob Entenleber-Terrine mit Armagnac und Pinienkernen (8,50) oder Hirsch-Terrine, pikant im Geschmack und mit viel Sauce. Auch wenn beim Salat (15,50) mit warmem Ziegenkäse und hausgebeiztem Lachs der Spargel fehlte, machte die Bedienung ihren Fehler souverän wieder gut.

Für Fischfans gibt es zartes Zanderfilet (14,50), gebratene Lotte in scharfer Honig-Sauce (15,50) oder Lachs (14,50). Allesamt empfehlenswert. Doch ein Muss sind die traditionellen, deftigen Sachen, die in Düsseldorf und Umgebung ihres Gleichen suchen. Der gebratene Panhas (wer's mag) mit Sonneblumenkernen (8,50) war ein Gedicht, die Hirsch-Bratwurst (14,50) kräftig im (Wild-)Geschmack und bei der großen Portion Cassoulet vom Lamm (15,50) mit Entenflügel wird auf Wunsch zusätzlich eine Wurstauswahl serviert.

Schade, dass kaum noch Platz für so köstliche Desserts wie das Schoko-Parfait mit Mokkasauce (7) blieb.

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