Düsseldorf Rimkus: "Die SPD lebt"

Düsseldorf · Weltcafé statt Parteitagsreden: Die Sozialdemokraten suchen neue Wege.

Düsseldorf: Rimkus: "Die SPD lebt"
Foto: Endermann Andreas

Zwölf Tische, 140 Gäste und dicke Filzstifte, mit denen sie auf die Tischtücher schrieben - eine solche Sitzung hatte der SPD-Unterbezirk (= Kreisverband) Düsseldorf noch nie. Das war Teil des Programms, denn beim Zukunftskongress im Geschwister-Scholl-Gymnasium machten sich die Sozialdemokraten auf die Suche nach neuen Wegen für ihre Partei.

Jeder Tisch hatte ein Thema, von den Grundpfeilern Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität über Bildung und Sicherheit bis zur eigenen Parteistruktur. Die Teilnehmer diskutierten nacheinander zu verschiedenen Themen mit, auch über die Ideen der vorherigen Runde - die standen ja noch auf dem Tischtuch. "Tolles Format", lobte Andreas Rimkus, "so geht keine Idee verloren." Eine erste Erkenntnis war vorhersehbar: "Wir müssen besser werden bei den Themen Arbeit und Soziales, weil man bei uns die Antworten dazu erwartet." Dass das immer noch so ist, macht Rimkus Mut. Nur müsse die Partei jetzt dazu auch Konkretes liefern.

Nicht immer waren sich die Tischrunden einig, etwa bei der Frage nach einer Jugendquote oder einer für die Mittelschicht, die in den Gremien nicht ausreichend vertreten sei. Klar aber: "Wir wollen mehr tun, um denen, die sich engagieren wollen, das auch ermöglichen", sagte Rimkus.

Nach dem historisch schlechten Wahlergebnis geht es nun um die Zukunft der SPD und an der will die Düsseldorfer Partei kräftig mitwirken. Tischtücher und die Ergebnisse einer Online- und einer Bürgerumfrage werden jetzt ausgewertet, die Tischrunden arbeiten in Arbeitskreisen weiter, die noch offenstehen. Im Frühjahr sollen daraus erste Anträge zum Unterbezirksparteitag entstehen. Etwa dazu, ob aus vernetzten Online-Arbeitskreisen künftig Delegierte beim Parteitag Rede- und Stimmrecht haben, und darum, die Arbeit der Ortsvereine um digitale Angebote zu erweitern. "Wir müssen nach vorne gehen und dabei alle mitnehmen", sagte Rimkus, der stolz ist auf die leidenschaftliche Diskussionsfreunde seines Unterbezirks: "Keine Frage: Die Partei lebt."

(sg)
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