Abriss der Düsseldorfer Hochstraße Riesen-Beißzangen zerlegen Tausendfüßler

Düsseldorf · Die ursprünglich geplante Seilsäge kann nicht eingesetzt werden, weil der dafür benötigte Kran mit 500 Tonnen Gewicht zu schwer ist.

Tausendfüßler wird an P&C abgebrochen
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Tausendfüßler wird an P&C abgebrochen

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Nun werden doch keine Sägen eingesetzt, um den Tausendfüßler zu zerlegen. Das hatte sich bereits am Dienstag abgezeichnet, als die für diesen Tag avisierte Technik nicht aufgebaut wurde. Stattdessen will man dabei bleiben, die Hochstraße mit hydraulischen Beißzangen abzutragen.

Der Grund: Die Seilsägetechnik hätte es erforderlich gemacht, die zu sägenden Brückenelemente während des Sägevorgangs an geeignetem Hebezeug anzuhängen. Der dazu notwendige 500-Tonnen- Kran müsste an einem exakt definierten Standort platziert werden und brächte dabei eine Stützlast von mehr als 140 Tonnen pro Kranfuß in den Boden ein. Aber im Baustellenbereich Kö-Bogen und Wehrhahnlinie liegen enorm viele Versorgungsleitungen im Boden - und die könnten durch den enormen Druck des Krans beschädigt werden, fürchten Fachleute. Zudem können beim Zersägen des Betons technische Probleme auftreten, die zu großen Verzögerungen kommen.

Daher hat man sich entschieden, weiter zu machen wie bisher. Zumal die bis heute tatsächlich bereits erreichten Leistungen im konventionellen Abbruchverfahren bestätigen, dass damit die eng gesteckten Zeitziele auch tatsächlich realisiert werden können.

Im südlichen Bereich vor P&C wird deshalb der bis dort ohnehin vorgesehene und praktizierte klassische Abbruch mit schwerem Hydraulikgerät und Niederlegung der Restkonstruktion auf ein Absenkbett fortgesetzt. Zur Sicherung des Zeitrahmens und als zusätzlicher Schutz der Fassaden der angrenzenden Bebauung wird das Abbruchverfahren optimiert und wie folgt modifiziert: - Die vorlaufenden seitlichen Abbruchbereiche werden vergrößert, es werden jetzt Hydraulikwerkzeuge mit einer größeren "Beißöffnung" von 1,80 Meter (bisher: 1,40 Meter) eingesetzt.

Damit wird der verbleibende Brückentorso zwischen den Stützen schmaler und somit der Abstand zu den Fassaden größer. - Ergänzend zu den bisher verwendeten Hydraulikzangen werden nun zusätzlich Scheren eingesetzt, die die im Beton liegende stählerne Bewehrung und die Spannglieder besser zerschneiden. - Das Ablegen des verbleibenden Brückentorsos wird optimiert, indem der Trennschnitt des Torsos jetzt mittig zwischen den Säulen durchgeführt wird und damit die niedergehende Masse deutlich reduziert werden kann. Zusätzlich wird das Abfangbett (Sand und Abbruchmaterial) erhöht. Damit werden die auftretenden Erschütterungen deutlich reduziert. - Vor der Fassade von P&C wird auf 45 Metern Länge ein fünf Meter hohes Schutzgerüst mit starker Plane aufgestellt, um die Fassade vor abfliegenden Kleinteilen des Abbruchs zu schützen. In gewohnter Weise wird zusätzlich eine doppelte Schutzmatte von einem Autokran im Abbruchbereich abgehängt.

Während der Arbeiten vor der Fassade von P&C von Sonntag, 7. April, 6 Uhr, bis Montag, 8. April, 6 Uhr, ist dieser Bereich für Fußgänger gesperrt.

In wenigen Tagen soll die Hochstraße dann komplett beseitigt sein. Anschließend wird eine provisorische Fahrbahn gebaut, die den Verkehr aufnimmt, der bis zum Abriss über den Tausendfüßler gelaufen ist.

(jco/EW/jco)
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