Düsseldorf Richtiger Umgang mit Wildtieren

Düsseldorf · Immer mehr wilde Tiere fühlen sich in der Großstadt zu Hause. Dezernentin Helga Stulgies informierte, wie man mit Marder, Fuchs und Igel umgehen sollte.

Das Leben in Düsseldorf ist auch für Tiere, die man eigentlich im Wald vermutet, ungeheuer attraktiv. Umweltdezernentin Helga Stulgies informierte über die Großstadt-Tiere und darüber, wie man mit ihnen umgehen sollte.

Niedlich sieht er aus, aber dennoch ist er ein Raubtier, das für Großstadtmenschen zur Qual werden kann. Denn der Marder liebt warme Motorräume abgestellter Autos. Und er liebt allerlei Kunststoffschläuche darin, die er gerne anknabbert. Handelsübliche Gegenmaßnahmen, ob Gitter, Pferdehaare oder Duftspray, helfen da wenig, meint der Leiter des Amtes für Verbraucherschutz, Klaus Meyer. "Was hilft, ist eine Motorwäsche, die die Gerüche des Marders entfernt, damit seine Rückkehr zumindest unwahrscheinlicher wird." Um ihn vom Dachboden fernzuhalten, muss ihm physisch der Weg versperrt werden. "Eine Umsiedlung ist in aller Regel zwecklos. Der Marder kommt zurück", sagt Stulgies.

Das Wildtier, das von der Zivilisation am meisten profitiert, ist der Fuchs. Mindestens 400 Exemplare leben im Stadtgebiet, glaubt Klaus Meyer. "Die Furcht vor Tollwut ist in jedem Fall unbegründet, denn Deutschland ist seit Jahren frei von der für Mensch und Tier tödlichen Seuche", sagt Helga Stulgies. Allerdings hätten viele Tiere den gefährlichen Fuchsbandwurm. Waldfrüchte sollten vor dem Verzehr abgewaschen oder besser gekocht werden.

Anders als etwa in Berlin oder vergleichbaren Ballungsräumen gibt es in Düsseldorf heute kein Problem mit Wildschweinen. Auch Waschbären werden nur selten gesichtet.

Friedhöfe, Gärten und Parkanlagen oder die Deiche am Rhein sind ihr Zuhause. Im Jahr 2012 sind viele der Kaninchenseuche Myxomatose zum Opfer gefallen. Die Tiere sterben binnen weniger Tage. Für Menschen ist das Virus ungefährlich. Hauskaninchen können dagegen geimpft werden.

Füttern von Igeln ist nicht notwendig, schon gar nicht mit Hundefutter. Die Überwinterung beim Menschen sollte die Ausnahme bleiben. Wer Igeln einen Gefallen tun möchte, sollte Laub- oder Reisighaufen im Garten liegen lassen.

(RP)
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