Lichtspektakel in Düsseldorf Was die Telekom auf dem Rheinturm vorhat

Düsseldorf · Die ersten Lichtproben auf dem Rheinturm haben am Wochenende großes Aufsehen erregt – und die Macher des „Rheinkometen“ verärgert. Die Telekom verspricht eine spektakuläre Show in ihrer Markenfarbe Magenta. Nun ist der Starttermin bekannt.

 Ein Bild von der Lichtprobe in der Nacht zu Sonntag.

Ein Bild von der Lichtprobe in der Nacht zu Sonntag.

Foto: Frank Vollmer

Es leuchten wieder Strahler auf dem Rheinturm – und schon die erste Lichtprobe in der Nacht zu Samstag hat für Aufsehen in der ganzen Region gesorgt. Es handelt sich nicht, wie viele sofort dachten, um die Rückkehr des „Rheinkometen“, der spektakulären Lichtinstallation, die zuletzt bei der Tour de France 2017 geleuchtet hatte. Die Telekom bereitet vielmehr eine Werbeaktion vor. Die wichtigsten Fakten:

Was ist geplant? Auf der Spitze des höchsten Bauwerks der Stadt leuchteten in der Nacht zu Samstag Strahler – genau wie 2016 und 2017 beim „Rheinkometen“. In den sozialen Netzwerken machten sofort Fotos die Runde. Das war nur ein Test. Richtig los geht es in der Nacht zu Mittwoch nach 22 Uhr. Dann soll der Turm eine Leuchtkrone in der Telekom-Markenfarbe Magenta bekommen, auch der 240 Meter hohe Schaft wird illuminiert. Das Unternehmen ließ 72 drehbare Hochleistungs-Strahler auf der obersten Plattform aufbauen. Die Show ist bis zur Nacht auf Sonntag geplant. Täglich bis 0.30 Uhr gibt es jede halbe Stunde eine fünf- bis sechsminütige Lichtshow. Der Lichtdesigner Jerry Appelt hat sie entworfen.

Was steckt dahinter? Es gilt als naheliegend, dass die Telekom den neuen Mobilfunkstandard 5G bewerben will, den sie neuerdings in Düsseldorf testet. Die Wahl des Rheinturms liegt nahe: Über ihre Tochter Deutsche Funkturm ist die Telekom neben der Stadttocher IDR die Betreiberin. An der Politik ging das Thema offenbar vorbei. Nach Angaben aus dem Rathaus waren keine zusätzlichen Genehmigungen nötig. Die Telekom hält sich an die Auflagen, die für den „Rheinkometen“ gemacht worden waren. Unter anderem soll das starke Licht nicht in den Monaten des Vogelzugs leuchten. Zunächst hatte die Stadt mitgeteilt, die Wirtschaftsförderung habe die „Rheinkometen“-Macher vorab informieren sollen. Am Montag sagte ein Stadtsprecher, diese Information sei nicht zutreffend gewesen.

Was sagen die Macher des „Rheinkometen“? Die sind alles andere als begeistert. Die Stiftung DUS Illuminated um den Architekten Edmund Spohr hatte der Stadt den ersten Auftritt zum NRW-Landesgeburtstag 2016 geschenkt und hält die Rechte inne. Der Komet war so gut angekommen, dass die Stiftung ihn als ein neues Wahrzeichen von Düsseldorf sieht. Sie ließ von Rechtsanwälten ein Statement verbreiten – und wittert offenbar ein Plagiat. „Da diese Installation unweigerlich an die Magie des Rheinkometen erinnert, distanzieren wir uns hiervon ausdrücklich.“ Sie kritisiert auch, dass die Telekom nun über Düsseldorfs Mitwirkung an der „Night of Light“ entscheiden könne. Am 22. Juni sollen in ganz Deutschland Gebäude rot angestrahlt werden, um an die Not der Veranstaltungsbranche durch Corona zu erinnern. Offenbar war das auch für den Rheinturm geplant.

Michael Klöble von der Düsseldorfer Agentur „Do it!“, die das Spektakel ausrichtet, gibt sich gelassen. „Bis jetzt war nur die Testphase zu sehen, die Show wird deutlich anders sein“, sagt er. Dass die Telekom ihr eigenes Gebäude nutze, sei naheliegend. Dazu komme, dass die Illumination von berühmten  Gebäuden keine Düsseldorfer Erfindung sei und vom Eiffelturm in Paris bis zum Burj Khalifa in Dubai praktiziert werde.

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