Suche nach neuem Namen für Düsseldorfer Arena "Rheinstadion" hat keine Chance

Düsseldorf · Weil der aktuelle Namensgeber Esprit abspringt, gerät die Stadt unter Druck. Das Namensrecht ist über eine Million Euro wert. Eine Reaktivierung des Begriffs "Rheinstadion" hat keine Chance.

Das ist die Düsseldorfer Esprit-Arena
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Obwohl der Rechtsstreit der Stadt (als Eigentümerin der Arena-Betreibergesellschaft) und dem Namenssponsor Esprit noch nicht entschieden ist, dürfte die Suche nach Ersatz bereits begonnen haben. Das jedoch wird keiner zugeben: Schließlich muss man nach außen signalisieren, dass man sicher ist, den Streit zu gewinnen - und erst im nächsten Jahr, zum eigentlich vereinbarten Termin, neue Verhandlungen führen zu müssen.

Zur Erinnerung: Als Esprit 2009 in den Sponsoring-Vertrag einstieg, sollte der für fünf Jahre gelten. Das wäre demnach bis 2014. Nun will das Unternehmen früher aussteigen - und sich über die Gründe nicht äußern. Beobachter glauben, dass dem Ratinger Unternehmen die Zahlung zu hoch geworden ist. Seinerzeit hatte man vereinbart, bei Aufstieg der Fortuna in die höchste Spielklasse über eine Million zahlen zu müssen. Aber die Kicker waren in der 3. Liga, die Möglichkeit eines doppelten Aufstiegs schien weit entfernt. Nun jedoch ist er Realität.

Sollte Esprit tatsächlich aus den Vereinbarungen aussteigen können (der Termin ist am 30. Oktober), dann geriete die Stadt unter Druck. Sie muss nämlich schnell einen neuen Namensgeber finden. Das sollte eigentlich kein Problem sein, sagt ein bundesweit tätiger Arenen-Experte, der die Düsseldorfer Spielstätte gut kennt. "Düsseldorfs Arena ist eine der besten in Deutschland und sehr gut ausgelastet. Für Sponsoren eine sehr gute Möglichkeit, den eigenen Namen zu verbreiten." Der Fachmann weiter: "Düsseldorfs Arena ist reizvoll für Sponsoren".

Die müssten nicht aus der Stadt selbst kommen. Er erinnert daran, dass bei der Vergabe 2009 hiesige Konzerne wie Henkel, Ergo und Vodafone kein Interesse gezeigt hätten. Ob sich das geändert hat, ist schwer einzuschätzen. Zumal mögliche Interessenten derzeit zurückhaltend agieren. Sie warten ab, wie der Rechtsstreit mit der Stadt verläuft. Verliert die Kommune, steht also noch dieses Jahr ohne Sponsor, gerät sie unter Druck, schnell einen neuen zu finden. Und diese Verhandlungsposition der Schwäche drückt den Preis, glauben Insider.

Der sollte übrigens deutlich im Siebenstelligen liegen, heißt es. Weil man dieses Geld für die chronisch defizitäre Schüssel braucht, hat auch ein Verzicht auf den Namenssponsor und die Reaktivierung des Namens "Rheinstadion" keine Chance - schließlich schießt die Stadt pro Jahr rund 15 Millionen Euro zu.

In den Kommentaren bei RP Online wird die Frage nach dem neuen Namen heftig diskutiert. Am häufigsten wird dort "Rheinstadion" vorgeschlagen. So hieß die Wettkampfstätte, in der Fortuna Düsseldorf und die American-Football-Mannschaft Rhein Fire bis 2002 spielten. Dann wurde das Stadion abgerissen und musste der heutigen Multifunktionsarena, die 2005 eröffnet wurde, weichen. Unter den Ideen für einen neuen Arena-Sponsor finden sich unter anderem die Namen der Unternehmen Henkel, Metro, Vodafone, Ergo, Teekanne oder Aldi.

(ila/ho)
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