Düsseldorf Rheinpegel auf Höchststand

Düsseldorf · Auf 6,43 Meter stieg der Rhein am Dienstag an. Die Deiche der Stadt halten das Hochwasser ab – bis zu einem Pegelstand von zehn Metern. Dann wird es vor allem im Stadtteil Himmelgeist problematisch: Der Deich ist noch nicht saniert.

 Die überschwemmte Brücke am Yachthafen Lörick zieht Schaulustige an. Das Hochwasser am Rhein erreichte am Dienstag seinen Höchststand. Im Laufe der Woche wird der Pegel aber um einen Meter fallen, schätzen Experten.

Die überschwemmte Brücke am Yachthafen Lörick zieht Schaulustige an. Das Hochwasser am Rhein erreichte am Dienstag seinen Höchststand. Im Laufe der Woche wird der Pegel aber um einen Meter fallen, schätzen Experten.

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Auf 6,43 Meter stieg der Rhein am Dienstag an. Die Deiche der Stadt halten das Hochwasser ab — bis zu einem Pegelstand von zehn Metern. Dann wird es vor allem im Stadtteil Himmelgeist problematisch: Der Deich ist noch nicht saniert.

Das Hochwasser in Düsseldorf erreichte am Dienstag seinen Höchststand. Noch immer sind kleinere Fußgängerbrücken, zum Beispiel am Löricker Jachthafen, überflutet. In Urdenbach und Hamm sind Straßen gesperrt worden. Die Fähre zwischen Urdenbach und Zons lief nicht mehr aus, weil überschwemmte Zufahrtswege die Autofahrer behinderten.

Der Rheinpegel war im Laufe der vergangenen Woche beständig angestiegen. Laut Prognose des Hochwassermeldezentrums Mainz wird der Wasserstand in Düsseldorf jedoch ab morgen wieder sinken und die Marke von sechs Metern deutlich unterschreiten.

Der Hochwasserplan des Stadtentwässerungsbetriebes greift bis zu einer Pegelhöhe von 11,75 Metern. Problematisch ist die Situation in Himmelgeist, wo der Deich schon seit Jahren saniert werden soll — hier hält der Deich nur einem Pegel bis zehn Metern stand. Bei starkem Hochwasser sind die Gebäude am Fluss gefährdet.

"Dann helfen dort nur noch provisorische Maßnahmen wie Sandsäcke oder mobile Wände", erläutert Claus Henning Rolfs, Technischer Betriebsleiter des Stadtentwässerungsbetriebes. Grund für die ausbleibende Sanierung des Deiches: Ein Anwohner hatte gegen die Baupläne der Stadt geklagt, denn die veränderte Linienführung des neuen Deiches beeinträchtigte sein Grundstück. Deswegen musste komplett neu geplant werden.

"Das neue Planfeststellungsverfahren läuft seit drei Jahren", sagt Rolfs. Seit Dezember liegen alle Unterlagen bei der Bezirksregierung Düsseldorf, die einerseits die Pläne bearbeiten, andererseits öffentlich machen muss — dann könnten Anwohner erneut Einspruch erheben. "Wir hoffen aber, dieses Mal alle Interessen berücksichtigt zu haben", so Rolfs.

Wann der Bau startet, ist indes nicht absehbar — es wird rund ein Jahr dauern, bis die Bezirksregierung den Sanierungsplan endgültig beschließt. Auch bei anderen Deichen, die dringend saniert werden müssen, laufen derzeit noch die Vorarbeiten: In Lohhausen sind Umweltgutachten erstellt und Vermessungsarbeiten durchgeführt worden, in diesem Jahr sind Bauvoruntersuchungen geplant.

In Benrath, wo der Deich auf einer Strecke von 600 Metern erhöht werden soll, müssen Rohrleitungen im Boden berücksichtigt werden, was die Planungen verzögert. In Kaiserswerth wurde ein Teil des Deichs saniert, allerdings außerhalb der Ortschaft. In Marktnähe laufen noch die Bodenuntersuchungen, denn die Geschichte des Ortes lässt Bodendenkmäler vermuten.

(RP)
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