Düsseldorf Rheinbahn wird ab Mittwoch bestreikt

Düsseldorf · Nächste Woche will die Gewerkschaft Verdi gleich an zwei Tagen Busse und Bahnen lahmlegen, befürchtet das Unternehmen. Es will versuchen, Ersatzfahrzeuge anzubieten, aber das wird nicht überall gelingen.

So läuft der Verdi-Warnstreik in NRW 2018
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So läuft der Warnstreik in NRW

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Foto: dpa, gfh

Falls die noch ausstehenden Verhandlungen der Tarifpartner keinen Erfolg — aus Sicht der Gewerkschaft ver.di — bringen, droht Düsseldorf nächste Woche ein über zwei Tage ausgedehnter Streik bei der Rheinbahn. Das hat das Unternehmen gestern bekannt gegeben und beruft sich auf Informationen aus Gewerkschaftskreisen. Angeblich sind die Tage Mittwoch, 26., und Donnerstag, 27. März, für den Ausstand geplant.

Man vermutet, dass Verdi Düsseldorf besonders im Visier hat, weil jeden Morgen zigtausende Pendler mit Bussen und Bahnen in die Stadt kommen und ein Ausfall der Transportmittel besonders umfassende Folgen hätte. Zumal der Streik jeweils ganztägig angelegt sein würde und die Gewerkschaft die Ausfahrten der verschiedenen Depots blockieren würde.

Trotz des Streiks wird die Rheinbahn versuchen, auf einigen Buslinien Fahrten möglich zu machen. Fremdunternehmen, die auch sonst im Auftrag der Rheinbahn im Einsatz sind, könnten - weil nicht Tarifpartner der Gewerkschaft - die Leistungen übernehmen. Es gibt aber keine Gewähr dafür, wo und wie das funktioniert.

Abgesehen von eingeschränkten Fahrten trifft die Rheinbahn der Streik finanziell durch die entfallenden Einnahmen — immerhin befördert das Unternehmen pro Tag rund 720 000 Personen. Aber auch der von der Gewerkschaft verlangte Lohnzuschlag wirkt sich in der Kalkulation des Unternehmens deutlich aus. Die Rheinbahn hat errechnet, dass die von Verdi geforderte Lohnerhöhung das Unternehmen im Jahr zehn Millionen Euro kosten würde. Um dies auszugleichen, müssten die Fahrpreise um bis zu sieben Prozent steigen. "Das geht so gar nicht", sagt Rheinbahn-Vorstandschef Dirk Biesenbach. Er hat den Ehrgeiz, das von der Stadt (sie ist Eigentümerin der Rheinbahn) auszugleichende Defizit von knapp 50 Millionen weiter zu senken. Zudem steht das Unternehmen vor Investitionen im hohen dreistelligen Millionenbereich für neue Wagen und Sicherheitstechniken vor allem in den U-Bahn-Tunneln.

Bereits Anfang dieser Woche hatte ein Streik die Rheinbahn hart getroffen. Der Ausfall der Bahnen war eine der Auswirkungen des Warnstreiks im Öffentlichen Dienst, der Düsseldorf am Dienstag auf viele Weisen einschränkte. Die Fahrer der Rheinbahn waren gesammelt dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt, wie der Betriebsratsvorsitzende Uwe David verkündete. Die Busse, die doch fuhren, wurden von kurzfristig engagierten Aushilfen gesteuert. Jeweils aktuelle Informationen gibt es unter rheinbahn.de/streik im Internet, auf facebook.com/rheinbahn und twitter.com/rheinbahn_info, zudem unter der Service-Nummer 01803. 504030. Generell empfiehlt das Unternehmen, sich rechtzeitig über mögliche Alternativen zu informieren. Betroffen sind das Gebiet der Stadt Düsseldorf, der Kreis Mettmann, Meerbusch und die Strecken nach Duisburg, Krefeld, Neuss und Ratingen.

(RP)
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