Hohe Zahl von Schwarzfahrern Rheinbahn verschärft Nachtkontrollen

Düsseldorf · Die Rheinbahn will aus den Sonderkontrollen vom vergangenen Wochenende Konsequenzen ziehen. In der Nacht von Samstag auf Sonntag waren die U-Bahnen zwischen Hauptbahnhof und Altstadt verstärkt überprüft worden.

Zwischen Mitternacht und drei Uhr haben 30 Fahrkartenprüfer auf einmal in Kurz-Checks die Bahnen kontrolliert. 220 Fahrgäste von 1900 Kontrollierten besaßen kein gültiges Ticket. "Das ergibt einen ärgerlichen Prozentsatz von elf Prozent Schwarzfahrern", sagte Ralf Lüdeking, Bereichsleiter Betrieb. Normalerweise rechnet die Rheinbahn mit einem Schwarzfahrer-Anteil von zwei Prozent.

Fest steht nach der Sonderkontrolle, dass es weitere nächtliche Überprüfungen an Wochenenden geben wird. "Bevor wir konkrete Maßnahmen beschließen, müssen wir uns mit Sicherheitskräften und der Polizei abstimmen", sagte Unternehmenssprecher Eckhard Lander. Dass nachts bisher weniger Kontrolleure unterwegs waren, liegt an Sicherheitsbedenken: Nachts könnten Fahrgäste alkoholisiert sein und aggressiv reagieren. Darum ist eine Zusammenarbeit mit Sicherheitskräften nötig. "Auch die Polizei sollten wir bei Nachtkontrollen dabei haben", sagte Lander. Denn zur Personalienfeststellung ist nur sie befugt.

Abteilungsleiter Michael Strotmann, der die Aktion am Wochenende koordinierte, sagte: "Viele Fahrgäste haben mit Unverständnis reagiert. Als sei es tagsüber normal, kontrolliert zu werden, aber nachts eine Zumutung."

Auch wenn die Schwarzfahrer-quote am Wochenende hoch war, sei die Tatsache keine Überraschung, dass nachts mehr Gäste ohne Ticket fahren. "Durch interne Informationen über den Ticketverkauf ist uns aufgefallen, dass nachts wenige Tickets oder nur Tickets für eine Hinfahrt nach Düsseldorf, nicht aber für die Rückfahrt gelöst werden", sagte Lander.

(sdj)
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