Barrierefreier Einstieg möglich Hochbahnsteig in Lierenfeld geht in Betrieb

Bald soll ein Einstieg ohne Stufen überall möglich sein. Die Arbeiten am Betriebshof Lierenfeld kosteten 4,5 Millionen Euro.

 Ein Zug der Linie U75 beim Halt am neuen Hochbahnsteig an der Haltestelle „Lierenfeld Betriebshof“.

Ein Zug der Linie U75 beim Halt am neuen Hochbahnsteig an der Haltestelle „Lierenfeld Betriebshof“.

Foto: Rheinbahn

Die Rheinbahn und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) kommen allmählich ihrer gesetzlichen Verpflichtung nach: Jetzt wurde an der Haltestelle „Lierenfeld Betriebshof“ auf der Erkrather Straße ein weiterer Hochbahnsteig errichtet, damit ist auch dort ein stufenfreier Ein- und Ausstieg in die Stadtbahn möglich. „In den letzten Jahren haben wir jeweils zwei bis drei neue Hochbahnsteige realisiert und sind auf dem Weg zur Barrierefreiheit“, erklärt der Rheinbahn-Vorstandsvorsitzende Klaus Klar. „Inzwischen liegen wir bei einer Ausbaustufe von 60 Prozent.“ Die wichtigsten Infos:

Warum werden Hochbahnsteige gebaut? Der Einstieg in die Stadtbahnen ist dadurch niveaugleich möglich. Dies soll laut Gesetz bald flächendeckend Standard sein. Bahnsteig und Bahnboden liegen auf einer Ebene, Stufen sind nicht mehr zu überwinden. Das macht das Ein- und Aussteigen für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste, für Eltern mit Kinderwagen, Radfahrer und Senioren schneller, leichter und bequemer. Zudem sind die Hochbahnsteige mit moderner Ausstattung wie dynamischen Fahrgastinformationsanlagen, taktiler Wegführung und Signalgebern für blinde und sehbehinderte Menschen versehen worden.

Können 100 Prozent barrierefreie Bahnsteige erreicht werden? Das ist das Ziel, realistisch ist aber 90 Prozent. Nicht an jeder Haltestelle gibt es genug Platz, um einen knapp 60 Meter langen und 95 Zentimeter hohen Bahnsteig zu errichten. Auch das einheitliche Stadtbild wird bei Hochbauplanungen berücksichtigt.

Wie teuer ist der Bau eines Hochbahnsteigs? Die Haltestelle „Lierenfeld Betriebshof“ hat einschließlich der Gleis- und Straßenbauarbeiten 4,5 Millionen Euro gekostet und liegt damit im Rahmen der Finanzplanung. Der barrierefreie Ausbau wurde durch den Zuschussgeber Verkehrsverbund Rhein-Ruhr zu 90 Prozent gefördert. Durch Standardisierung von Bauteilen (z. B. Länge und Neigungswinkel der Rampen, Höhe des Bahnsteigs) werden Kosten reduziert. Je nach Platzangebot muss die Länge des Bahnsteigs aber angepasst werden.

Welche Arbeiten stehen an der Erkrather Straße noch an? Der Hochbahnsteig ist seit Mittwochmorgen, 6 Uhr, in Betrieb. Jetzt muss noch die provisorische Haltestelle abgebaut werden und im Herbst werden sechs Bäume gepflanzt. Für die Errichtung der neuen Haltestelle „Lierenfeld Betriebshof“ mussten 14 Bäume gefällt werden. „Für die fehlenden Bäume leisten wir eine Ausgleichszahlung von 70.000 Euro, damit die Bäume an anderen Stellen der Stadt neu gepflanzt werden können“, sagt Klar.

Welche weiteren Hochbahnsteige sind in Düsseldorf geplant? Im Sommer wird die Haltestelle an der Luegallee in Oberkassel in Betrieb gehen. Im kommenden Jahr werden der barrierefreie Ausbau der Haltestellen Aldekerkstraße und Heesenstraße in Heerdt in Angriff genommen.

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