Düsseldorf Rheinbahn-Krankenstand steigt

Düsseldorf · Der Krankenstand bei der Rheinbahn ist wieder gestiegen. Nach Angaben von Unternehmenssprecher Georg Schumacher liegt er derzeit bei 8,8 Prozent – 1,3 Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr.

Düsseldorf: Rheinbahn-Krankenstand steigt
Foto: RP, Andreas Bretz

Der Krankenstand bei der Rheinbahn ist wieder gestiegen. Nach Angaben von Unternehmenssprecher Georg Schumacher liegt er derzeit bei 8,8 Prozent — 1,3 Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr.

Damit musste das Verkehrsunternehmen einen Rückschlag bei seinen Bestrebungen hinnehmen, den Krankenstand zu senken. Er nähert sich wieder den Zahlen früherer Jahre. Im Jahr 2002 lag die Quote bei 10,2 Prozent. Der Krankenstand unter den Arbeitnehmern bewegt sich bundesweit zwischen drei und vier Prozent.

Angesichts dieser Entwicklung zahlt die Rheinbahn in diesem Jahr seinen rund 2600 Mitarbeitern keine Gesundheitsprämie. 2009 hatten Mitarbeiter, die im Vorjahr gesünder waren als andere Kollegen — oder die arbeiten kamen, obwohl sie sich krank fühlten, einen Bonus erhalten. Wer nicht länger krank war, erhielt rückwirkend 500 Euro, wer noch unterhalb von zehn krankheitsbedingten Fehltagen liegt, durfte sich noch über 250 Euro freuen. 700 000 Euro schüttete das Unternehmen insgesamt aus.

Politiker hatten dieses Vorgehen kritisiert. Eine solche Prämie unterstelle, dass Beschäftigte grundlos daheimblieben. OB Dirk Elbers sagte, dieses Angebot erwecke einen "zwiespältigen Eindruck".

Bei der Rheinbahn schlägt sich ein erhöhter Krankenstand unmittelbar aufs Geschäftsergebnis aus. Denn anders als in anderen Unternehmen müssen kranke Mitarbeiter ersetzt werden, und zwar die Bus- und Bahnfahrer. Jeder Prozentpunkt Krankenstand kostet die Rheinbahn 1,5 bis zwei Millionen Euro pro Jahr.

"Wir machen keine Hatz auf die Kranken", beteuert Schumacher. Und: Niemand solle einem Rheinbahner unterstellen, dass seine Arbeitsmoral geringer ausgeprägt sei als die von Mitarbeitern in anderen Unternehmen. Aus dem Umstand, dass Rheinbahner als Angestellte im öffentlichen Dienst schwerer kündbar seien als andere, dürften keine falschen Rückschlüsse gezogen werden, so der Unternehmenssprecher.

Die CDU will den gestiegenen Krankenstand im Aufsichtsrat thematisieren. Ihr bereitet vor allem die Quote in der Verwaltung Sorge. Sie liegt bei 6,32.

(RP)
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