Linie 701 Rheinbahn: Dome endlich anbinden

Düsseldorrf · Die Linie 701 endet am S-Bahnhof Rath. Die Stadt verhandelt mit Eigentümern, um Grundstücke für eine Fortführung zu kaufen. Sobald ein Ergebnis vorliegt, will die Rheinbahn die 701 bis ISS Dome und Gewerbegebiet Theodorstraße verlängern. Eine Anbindung kommt aber frühestens 2013.

 Im Gewerbegebiet Theodorstraße am ISS Dome entstanden 3000 Arbeitsplätze. 2012 wird zudem das Gefängnis (r.) eröffnet.

Im Gewerbegebiet Theodorstraße am ISS Dome entstanden 3000 Arbeitsplätze. 2012 wird zudem das Gefängnis (r.) eröffnet.

Foto: Landeshaupstadt Düsseldorf Amt für Vermessung und Liegenschaft

Am Sonntag tragen die Eishockeyspieler der DEG Metro Stars ihr erstes Heimspiel der Saison 2011/12 aus. Gegner im ISS Dome in Unterrath wird der mehrmalige deutsche Meister Eisbären Berlin sein.

Doch auch fünf Jahre nach dem Fortzug aus dem alten Eisstadion an der Brehmstraße können die Fans des Düsseldorfer Eishockey-Erstligisten die neue Arena immer noch nicht auf direktem Weg mit der Straßenbahn erreichen. Weil die Linie 701 weiterhin am S-Bahnhof Rath endet, setzt die Rheinbahn auch in dieser Spielzeit wieder Shuttlebusse zwischen Bahnhof und ISS-Dome ein.

Rund 3000 Arbeitsplätze

"Wir wollen die Straßenbahn so schnell wie möglich über die Theodorstraße bis zum Dome verlängern", sagte gestern Rheinbahnsprecher Georg Schumacher im Gespräch mit unserer Zeitung. Allerdings wird dies nach jetzigem Stand frühestens im Jahr 2013 der Fall sein. Um Gleise zum ISS Dome sowie zu dem um die Arena entstandenen Gewerbegebiet mit etwa 3000 Arbeitsplätzen verlegen zu können, muss die Stadt in der Nähe des S-Bahnhofs Rath Grundstücke erwerben.

Einige Eigentümer haben bereits einem Verkauf zugestimmt. Doch zwei weitere Anrainer sind bislang noch nicht bereit, ihre Grundstücke zu veräußern. "Wir führen zurzeit mit den beiden Grundstückseigentümern Verhandlungen", sagte eine Sprecherin des Dezernats für Bauverwaltung und Stadtplanung von Dezernent Gregor Bonin (CDU). Auf einen Termin für den Abschluss der Gespräche wollte sich die Sprecherin gestern allerdings noch nicht festlegen.

Bei der SPD geht man hingegen davon aus, dass noch in diesem Jahr ein Ergebnis erzielt wird. Dies habe Verkehrsdezernent Stephan Keller (CDU) in einer Mitteilung erklärt, so SPD-Ratsherr Frank Spielmann gestern. "Das glaube ich zwar erst, wenn schriftliche Vereinbarungen vorliegen", sagte Spielmann. Überfällig sei die Bahnanbindung des ISS Domes sowie des Gewerbegebietes aber allemal. Bei der fehlenden Verbindung handele es sich um "einen Geburtsfehler" der Arena. Spielmann: "Eine Veranstaltungshalle ohne Bahnanbindung ist heutzutage ein Unding."

Tatsächlich war bei den Planungen des Dome die Erschließung durch die Rheinbahn vorgesehen gewesen. Unter anderem die Anbindung an das Netz des Öffentlichen Personennahverkehrs hatte den Ausschlag für den Standort Unterrath und gegen einen Neubau in Derendorf gegeben. Problemlos erreichbar ist der ISS Dome bis heute aber nur mit Autos. "Für die Anwohner ist der Pkw-Verkehr bei Veranstaltungen eine deutliche Belastung", sagte SPD-Mann Spielmann, der selbst in Unterrath wohnt. Eine Fortführung der Linie 701 sei zudem nicht allein im Interesse der Bürger, sondern auch der DEG Metro Stars, so Spielmann.

Zwar kamen in der vergangenen Saison über 5000 Fans im Durchschnitt zu den Spielen des Eishockeyvereins. Im Vergleich zu den Zeiten an der Brehmstraße, als in manchem Jahr über 10 000 Zuschauer die Partien sahen, ist dies jedoch ein deutlicher Rückgang. Und auch wenn man bei der DEG den Zuschauerschwund nicht auf die fehlende Straßenbahn schieben will, sagte Sprecher Frieder Feldmann doch gestern, man freue sich "über jeden Tag, den die Bahnanbindung schneller kommt".

Die Rheinbahn sieht das Problem ähnlich. "Es wäre schön, wenn es schnell zu einem Abschluss der Grundstücksgespräche käme und die 701 verlängert werden könnte", sagte Sprecher Georg Schumacher.

(RP)
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