Pegel sind deutlich gestiegen Unser Rhein ist endlich wieder ein Strom
Düsseldorf · Wochenlang war der Rhein in Düsseldorf auf dem besten Weg, ein Rinnsal zu werden. Dann kamen ab Anfang September recht ergiebige Regenfälle. Die Pegel stiegen deutlich an, der Rhein ist wieder ein Fluss.
Nach Niedrigwasser - Rhein in Düsseldorf füllt sich wieder
Wochenlange Hitze, häufig mit Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke, und kein Tropfen Regen, das ist auch am Rhein nicht spurlos vorbeigegangen. Deutschlands wichtigste Wasserstraße war in den Sommermonaten auch in der Landeshauptstadt auf dem besten Weg, ein Rinnsal zu werden. Ein großes Problem auch für die Binnenschiffer, die zeitweilig nur noch halb beladen fahren konnten.
Die Negativrekordmarke hat der Rheinpegel in Düsseldorf bisher in diesem Jahr dann aber doch verfehlt, wenn auch nur knapp. Auf 23 Zentimeter war das Maß am 23. Oktober 2018 gefallen. In diesem Jahr wurde der bislang niedrigste Wert mit 28 Zentimetern Mitte August erreicht. Seitdem sorgen Regenfälle - besonders auch am Oberlauf des Flusses - für einen stetigen Anstieg des Rheins.
Mittlerweile liegt der Pegel seit mehr als einer Woche deutlich über 100 Zentimeter, aktuell am Dienstagnachmittag bei 160. Damit ist es zwar bis zum langjährigen Mittelwert von 257 Zentimetern noch ein Stück, doch eine Fahrt entlang des Ufers von der Fleher Brücke bis zur Altstadt am Dienstag zeigt, der Rhein ist endlich wieder ein echter Fluss.
Niedrigwasser am Rhein in Düsseldorf im August 2022
Die Prognosen des zuständigen Schifffahrtsamtes lassen für die kommende Zeit keine Rückkehr der niedrigen Pegelstände aus Juli und August befürchten. Laut der Vier-Tage-Vorschau soll der Wasserstand in Düsseldorf bis Samstag allerdings wieder leicht sinken, auf knapp unter 120 Zentimeter. Die mit einer größeren Unsicherheit behaftete 14-Tage-Prognose sieht ebenfalls zunächst weiter sinkende Pegel, dann bis zum 4. Oktober aber einen Anstieg auf bis zu zwei Meter oder sogar mehr.
Niedrige Flusspegel bedeuten nicht nur Probleme für die Schifffahrt und die Tierwelt. Letztere zieht sich von den Uferbereichen in die Fahrrinne zurück, kommt dort in Kontakt mit den Schiffen, was Stress auslöst. Für Spaziergänger am Fluss kann es sogar gefährlich werden: Bis Ende August waren in Düsseldorf in neun Fällen Kampfmittel aufgetaucht, darunter Brandbomben, Panzerminen und Munition aus dem Zweiten Weltkrieg.
Die Feuerwehr warnt nach wie vor, bei möglichen Kampfmittelfunden höchste Vorsicht walten zu lassen. Diese dürften auf gar keinem Fall bewegt oder berührt werden. Der Zugang zu Fundstelle solle gesperrt und der Notruf (112) gewählt werden.