Rotlicht-Skandal in Düsseldorf Rethelstraße: Wollersheim will nicht mehr

Düsseldorf · Geht es nach dem Ordnungsamt der Stadt, wird das Rotlicht an der Rethelstraße so schnell nicht wieder an gehen. Die Behörde hatte wenige Tage nach der Großrazzia in den drei Bordellen, die Bert Wollersheim und dem in U-Haft sitzenden Thomas M. gehören, geschlossen.

Bert Wollersheims Heimkehr aus der Haft
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Foto: Hüskes, Achim

Die polizeilichen Ermittlungen hätten hinreichend Verstöße gegen die Gewerbeordnung dokumentiert, heißt es. Nicht zuletzt, weil die Geschäftsführerin Inka S. unter dringendem Tatverdacht steht, an systematischem Raub und Körperverletzung maßgeblich beteiligt gewesen zu sein, seien die Voraussetzungen für die Erlaubnis nicht gegeben.

Die Anwälte der Pensionsbetriebe Rethelstraße GmbH, die Wollersheim und M. zu gleichen Teilen gehört, haben beim Verwaltungsgericht Klage gegen die städtische Entscheidung eingereicht. Doch selbst wenn sie in der Verhandlung nächsten Monat Erfolg haben sollten: Ob der schrille Wollersheim, der sich in diversen Privatfernsehformaten und im Düsseldorfer Nachtleben als das Gesicht der Unternehmen gab, an seinem Lebenswerk, wie er es nennt, noch einmal Freude haben wird, ist fraglich.

Wollersheim: Es muss was "schief gelaufen sein"

"Lustlos" sei er, sagte Wollersheim, als er am Montag nach 48 Tagen Untersuchungshaft zu seinem Bauernhof in Willich zurückkehrte. Das Landgericht hatte keine ausreichenden Verdachtsmomente für seine persönliche Schuld an den organisierten Straftaten gesehen. Zwar hat die Staatsanwaltschaft dagegen sofort Beschwerde eingelegt, doch Wollersheim sieht sich bestätigt: "Ich habe ein reines Gewissen." Wenn andere tatsächlich getan hätten, was die Staatsanwaltschaft ihnen vorwirft — Freier betäubt und bestohlen zu haben — dann sei das nicht nur ein kaum zu reparierender Imageschaden, sondern auch "ein Vertrauensbruch gegen mich selbst".

Irgendetwas, so Wollersheim, "muss da schief gelaufen sein." Auch deshalb überlege er, sich aus dem Geschäft zurückzuziehen und "vielleicht etwas ganz anderes zu machen." Seine 37 Jahre jüngere Frau Sophia schlug vor, gemeinsam eine Bar zu eröffnen. Auch diesen Vorschlag findet Wollersheim derzeit "interessant".

(RP/top)
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