Gastronomie Düsseldorf Gut spanisch essen im Los Chicos

Düsseldorf · Aus dem Traditionslokal „Zum Csikós“ in der Düsseldorfer Altstadt ist jetzt ein spanisch-argentinisches Restaurant geworden.

 Ein schönes Ambiente und gutes Essen wie in Spanien gibt es im Los Chicos.

Ein schönes Ambiente und gutes Essen wie in Spanien gibt es im Los Chicos.

Foto: Anne Orthen (ort)

Aus dem Pferdehirten der Puszta ist ein Gaucho der argentinischen Steppe geworden. Jedenfalls zum Teil. Denn im ehemaligen Traditionslokal „Zum Csikós“ gibt es statt ungarischer Spezialitäten heute argentinische, aber vor allem spanische Küche.

Die neuen Inhaber José Fernandez und Pedro Martinez sind sich der Tradition des Lokals bewusst und haben den Namen nur wenig geändert, verspanischt sozusagen. Los Chicos (Botenjungen) klingt ja lautmalerisch fast identisch.

Auch von außen hat sich wenig geändert. Die Häuser der Andreasstraße Nummer 7 und Nummer 9 gehören zu einer über 300 Jahre alten, unter Ensemble-Denkmalschutz stehenden barocken Häuserzeile von 1687 und 1697. An der Andreasstraße 9 befand sich ab 1697 bis um 1798 die Creudersche Apotheke.

In den 1950er Jahren war das Csikós eine klassische Künstlerkneipe – ein beliebter Treffpunkt. Aus dem nahe gelegenen Kom(m)ödchen kamen Kay und Lore Lorentz sowie Schauspieler wie Gert Fröbe und Elisabeth Flickenschildt. Auch die Theater-Größen Gustaf Gründgens und Karl-Heinz Stroux feierten hier nach ihren Vorstellungen. Und am Eingang gab es früher eine Gesichtskontrolle. Günter Grass hatte so seine Karriere 1952/53 als Türsteher begonnen.

Doch diese Zeiten sind vorbei. Im Inneren des „Los Chicos“ erinnert wenig an den Vorgänger. Rund zwei Monate haben die Inhaber im vergangenen Sommer die verwinkelten Gasträume renoviert. Die helle, rustikale Einrichtung erinnert an Spanien – inklusive der Bilder von Flamencotänzerinnen an den Wänden.

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Die Gastgeber José Fernandez und Pedro Martinez sind alte Hasen im Gastrogeschäft. Souverän und mit viel Charme rechnet Fernadez bei unserem Testbesuch mit einer Gruppe aus dem Sauerland ab – jede der zehn Damen möchte einzeln bezahlen. Da setzt er sich zu ihnen an den Tisch und gibt allen noch mal ein Gläschen Crema Catalana aus. Ein Profi eben, der sein Geschäft versteht. Die Damen aus dem Sauerland wollen jedenfalls wieder kommen und dann vor allem Tapas essen, wie sie beim Hinausgehen versprachen.

Denn die Auswahl an den Vorspeisen ist groß und exzellent – ob Pimientos del Padron (6,50 Euro), Gambas al Aioli (12,90 Euro) oder die wunderbare, pikante Chorizo (6,50 Euro). Die Boquerones Fritos (frittierte Sardellen) gehören zum Standardrepertoire eines jeden Spaniers, aber die im Los Chicos waren besonders gut. Das galt erst recht für die Kroketten mit Pilzen und Trüffel (7,90 Euro), eine Spezialität des Hauses. Unsere nachbestellte Aioli hatte der Kellner bei dem Hochbetrieb wohl vergessen.

Selbstverständlich gibt es auch den gemischten Tapas-Teller (13,50 Euro), der einen kleinen Überblick auf die spanische (Vorspeisen-)Küche bietet. Denn zahlreiche Fleisch- und Fischgerichte stehen ebenfalls auf der Karte. Und da sich das Los Chicos auch argentinisches Restaurant nennt, gibt es selbstverständlich Steaks aller Zuschnitte aus Argentinien.

Wir entschieden uns allerdings für eine Paella. Zur Auswahl stehen die traditionelle Paella (19,50 Euro) und die „Marinera“ mit Fisch und Krustentieren (24,50 Euro). Für die Paella sollte der Gast ein wenig Zeit mitbringen, denn sie wird, wie alle Speisen im Los Chicos, frisch zubereitet. Wir wählten den Klassiker, der üppig bestückt mit Fleisch und Meeresfrüchten war – köstlich. Für das Dessert, die Spezialität „Frittierte Milch“ (eine Art gebackener Pudding), blieb da kein Platz mehr. Wir kommen wieder.

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