Gastro-Tipp Deftig grillen auf Chinesisch

Düsseldorf · Gäste sind beim Essen gern aktiv. Im Lokal BBQ ist in jedem Tisch eine Grillplatte eingelassen. Gegart werden chinesische Spezialitäten.

 Restaurant-Chefin Yugui Sun hat das Chin BBQ in Bilk eröffnet.

Restaurant-Chefin Yugui Sun hat das Chin BBQ in Bilk eröffnet.

Foto: Andreas Bretz

Nein, wie ein typisches chinesisches Lokal sieht das BBQ nicht aus. Gerade mal ein Fächer an der Wand und eine Winkekatze an der Theke erinnern von Ferne an das Reich der Mitte.

Vielmehr wirkt das Grill-Restaurant an der Bilker Allee gutbürgerlich. Und ein gutbürgerliches Restaurant war das Haus an der Bilker Allee einmal, bevor es in den vergangenen Jahren von unterschiedlichen Gastronomen betrieben wurde. Nachdem sich zwei Schwestern mit ihrer Bistro-Küche überraschend verabschiedet hatten, kam ein Grieche, der aber nach sehr kurzer Zeit verschwand. Im Frühjahr 2016 eröffnete dort Fernsehkoch und Food-Entwickler Sebastian Lege sein BabyQ.

Nun also BBQ. Klingt ähnlich, ist aber was ganz anderes. Geblieben ist nur die Einrichtung - eben gutbürgerlich. Allerdings sind inzwischen in allen Tischen Grills eingelassen. Nachdem das gemütliche Restaurant, ausgestattet mit dunklen Holzmöbeln und einer großen Bar, sieben Monate lang leer stand, haben Yugui Sun und ihre Geschäftspartnerin Mei Wang dort ihr Chinesisches BBQ eröffnet.

Die Frauen stammen aus Nordchina, in der Nähe der koreanischen Grenze, wie sie erzählen. Den Einfluss der koreanischen Küche spürt man sofort: alles kräftig bis scharf gewürzt. Es sei denn, der Gast betont, dass er es milder lieber hat.

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Als wir das Restaurant für unser Test-Essen betreten, fällt uns auf, dass vor allem Asiaten an den Tischen sitzen. "Können Sie mit Stäbchen essen", fragt der quirlige Kellner eine andere Gruppe auf Deutsch, bevor er sie an den Tisch führt. "Selbstverständlich", antwortet einer aus der Gruppe, "wir kommen aus Vietnam."

Schon ist der Kellner in seinem Element. Er ist der Entertainer, der alles charmant erklärt, denn die beiden Damen sind des Deutschen nicht so sehr mächtig. Aber dafür können sie kochen - und marinieren.

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Foto: Shutterstock/Standret

Zunächst geht es ans Vorspeisen-Buffet. Kaltes eingelegtes Fleisch in verschiedenen Variationen sowie das koreanische Nationalgericht Kimchi (scharf eingelegter Kohl), Seetang und Nudeln gibt es. Außerdem warme Jautse (Maultaschen) und ein wunderbares knuspriges Brot. Für Vegetarier ist die Auswahl im BBQ gering.

Mit den Vorspeisen wieder zurück am Tisch, stehen dort schon mehrere scharfe Dips und eine wunderbare Erdnuss-Soße. Schon kommt der emsige Kellner mit drei Platten - eine mit Meeresfrüchten, eine mit Fleisch, und eine mit ein wenig Gemüse. Das Angebot wechselt. Es gibt hauchdünn geschnittenes Rindfleisch, leicht mariniert, scharf eingelegter Schweinebauch oder -nacken. Lammfleisch oder -Lammspieße. Außerdem auf der zweiten Platte scharf marinierter Tintenfisch, Garnelen und kleiner Oktopus. Als wir von den Spezialitäten (Rindfleisch spezial für 13,80 Euro) bestellen wollen, gibt es von der Chefin nur ein Kopfschütteln. "Erst mal abwarten". Die Dame hat recht. Denn ganz nebenbei kommt noch ein in Alufolie eingepacktes Fischfilet mit einer besonderen Würze aus Koriander und Chili. Das muss jetzt knapp zehn Minuten am Rand des Grills ziehen, während Fleisch und Seafood ruckzuck gar sind. Zwar ist das Fleisch unterschiedlich zart, doch geschmacklich gut und abwechslungsreich gewürzt. Außerdem ist das Ganze sehr kommunikativ und spaßig. Mit Nachbestellen ist dann nichts mehr. Bleibt höchsten noch ein wenig Platz fürs Dessert. Und das besteht in der Regel aus frischem Obst.

(RP)
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