Stadtpolitik in Düsseldorf Wie es mit den Gebühren für Außengastronomie weitergeht

Düsseldorf · Seit einiger Zeit können Gastronomen Anträge auf Sondernutzung von Parkflächen als Außengastronomie stellen. Derzeit muss dafür keine Gebühr bezahlt werden. Wie die Pläne für das kommende Jahr sind.

Kostenlose Terrassenflächen für Gastronomen: Das Café Muggel nutzt Parkbuchten.

Kostenlose Terrassenflächen für Gastronomen: Das Café Muggel nutzt Parkbuchten.

Foto: Anne Orthen (orth)/ANNE ORTHEN

Auch im kommenden Jahr sollen Parkplatzstellflächen von Gastronomiebetrieben als Außenterrassen genutzt werden können. Dies teilte die Stadt gestern mit. Dabei sollen die Gebühren auch im kommenden Jahr erlassen werden.

Diese Sondernutzung wäre Ende Oktober ausgelaufen. Schon im Februar hat der Rat die Aussetzung der Gebühren für die gesamte Außengastronomie bis Jahresende beschlossen. Nun möchte Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) vorschlagen, die Gebühren auch weiterhin auszusetzen, wie die Stadt mitteilt. Begründet wird dies mit den Schwierigkeiten der Gastronomie, die durch Personalmangel, steigende Kosten beim Einkauf und vor allem bei der Energieversorgung derzeit mit vielen Problemen zu kömpfen hat. „Wir können als Stadt so einen Beitrag zur Unterstützung leisten“, sagt Stephan Keller. Außerdem soll so einem etwaig steigenden Infektionsgeschehen mit Corona vorgebeugt werden und der Betrieb auf Außenflächen auch dann noch möglich sein.

Bislang soll diese Regelung befristet bleiben – daher müssen etwaige Verlängerungen entsprechend beantragt und abgestimmt werden.Auf Nachfrage erklärt eine Sprecherin der Stadt, dass „in der Hauptsaison rund 1100 Gaststätten mit Terrassen im öffentlichen Straßenraum betreiben“ werden. In der Nebensaison – also auch den kommenden Wintermonaten – seien es noch 400 Betriebe, die auch draußen Stühle und Tische stehen hätten. Aktuell würden rund 200 Terrassen auf Parkflächen betrieben. Im Frühjahr hieß es von Seiten der Stadt, dass durchschnittlich zwei Parkplätze pro Konzession wegfielen.

Dennoch scheint es, als würde diese Nutzungsform keine größeren Beschwerden hervorzurufen. „Einige wenige hatten wir, aber das Feedback war zumeist positiv“, erklärt Leonie Wach vom Tigges in Bilk. Seit rund zwei Jahren bewirtschaftet der Betrieb auf acht Parkplätzen einen Außenbereich. „Am liebsten würden wir den auch weiterhin behalten“, sagt Wach. Während der Pandemie habe das sehr geholfen und den Betrieb überhaupt ermöglicht. Insbesondere der große Abstand zwischen den Tischen wäre andernfalls wirtschaftlich problematisch geworden.

Die Außenterrasse ist aus Holz gezimmert, Plastikwände schützen vor Wind, Regen und Lärm. „Das hat uns Gäste, aber auch Personal gebracht“, sagt Leonie Wach. Auch im Winter soll der Bereich offen bleiben. Für mehr Wärme setzt das Tigges vor allem auf Decken. Zwar besitze man einige Heizstrahler, wolle diese aber nur im Ausnahmefall nutzen. Eine Weiterführung der Sondernutzung von Parkflächen würde Leonie Wach begrüßen.

(june)
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