Gastro-Kritik Gänsewein mit Blick auf die Rennbahn

Das Restaurant Grafengrün liegt unweit der Tribüne der Düsseldorfer Galopprennbahn.

 Schön grün, direkt an der Rennbahn: Die „Grafengrün“-Terrasse.

Schön grün, direkt an der Rennbahn: Die „Grafengrün“-Terrasse.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Gut gelegen? Es gibt in Düsseldorf und Umgebung nicht viele Gaststätten mit einem derart spektakulären Blick. Von der Anhöhe, auf der das Grafengrün (unweit der Haupttribüne der Galopprennbahn) liegt, bietet sich ein wunderbarer Blick auf die Bahn selbst, die Greens des Golfplatzes und die angrenzenden Waldgebiete von Grafenberger und Aaper Wald. Das Gebiet wirkt wie eine gigantische englische Parkanlage mit alten Eichen und Buchen, sattgrünen Wiesen und Feldern. Allein schon für diesen Anblick, der von der riesigen Terrasse aus besonders beeindruckend ist, lohnt ein Besuch. Auch wichtig: Unmittelbar vor dem Restaurant gibt es reichlich Parkplätze, einige sogar mit Schatten unter mächtigen Bäumen – derzeit ein wichtiges Detail.

Gut geschmeckt? Man merkt es schon beim Lesen der Karte – die Küche des Grafengrün will keinerlei Schnickschnack, sondern bietet solide Hausmannskost. Genau das richtige für die Golfer oder die anderen Gäste, von denen viele die schöne Umgebung für einen längeren Spaziergang genutzt haben und nun auf der Terrasse (oder im Restaurant) rasten wollen. Wir wählten als Vorspeise einen Antipasti-Teller mit Aubergine, Zucchini, Champignons, Paprika, Schinken, Oliven und Käse und einen Elsässer Flammkuchen. Beides enttäuschte uns nicht – die gemischten Happen waren appetitlich angerichtet und gut gegen den ersten Hunger. Der Flammkuchen kam als der vertraute Klassiker auf den Teller: flacher, knuspriger Teig, saure Sahne als Grundlage, darauf Schinkenwürfel und gewürfelte Frühlingszwiebeln. Sehr lecker. Danach gab es Wiener Schnitzel und ein Rumpsteak – beides mit Spargel. Spätestens da wurde klar: Am Herd des Grafengrün steht jemand, der nicht mehr grün hinter den Ohren ist, sondern sein Handwerk versteht. Sehr zufriedene Mienen am Tisch.

Den Preis wert? Für die gemischte Platte zahlten wir 10,90 Euro, für den Flammkuchen 9,80. Für das Wiener Schnitzel kassiert man 19,90, fürs Rumpsteak 25,80 Euro.

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Unterm Strich finden wir die Preise günstig, auch weil es jeweilige Tageskarten mit guten Angeboten und regelmäßig Eintopf- und Reibekuchen-Tage gibt. Weil man sich der Düsseldorfer Tradition einer bürgerlichen Küche verhaftet fühlt, heißt es in der Karte. Auf jeden Fall kann man im Grafengrün für einen fairen Preis essen und die Aussicht genießen – zumal letztere gratis ist.

Überraschend? Zwei Dinge beim Service haben uns erstaunt: Als wir Wasser bestellten, bestätigte der Kellner breit grinsend die Bestellung mit „Also einmal Gänsewein für alle!“ Das haben wir so noch nie gehört – und finden diesen Namen für Wasser originell. Und als dann eine Kollegin dieses sprachgewandten (und auch sonst sehr kommunikativen Herren) unsere Bestellung fürs Essen aufnahm, beteuerte sie, sich mehrere Änderungswünsche locker merken zu können. Das hatten wir bezweifelt, aber am Ende kam alles wie bestellt. Respekt vor dieser Gedächtnisleistung.

Gut bedient? Ja! Sowohl beim Empfang wie auch die Betreuung während des Essens war tadellos. Schnell, kompetent, aufmerksam.

Fazit Ein Gruß an die Küche mit erhobenem Daumen.

Info Rennbahnstr. 24-26, 40629 Düsseldorf, Tel. 0211 9649514. www.grafengruen.de. April bis September tgl. ab 10 Uhr, warme Küche bis 22 Uhr. Oktober bis März Di - So ab 10 Uhr (bis 21 Uhr)

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