Natcha in Düsseldorf Monatsmiete von 19.000 Euro zwingt Restaurant zur Insolvenz
Düsseldorf · Das Thai-Restaurant Natcha an der Kasernenstraße in der Düsseldorfer Innenstadt ist pleite und wird im Januar schließen. Was der Vermieter Deka mit der Fläche machen könnte.
Ein Düsseldorfer Restaurant, das bei Büro-Beschäftigten besonders beliebt ist, macht zu: Das „Natcha“ an der Kasernenstraße hat Ende Oktober Insolvenz angemeldet und wird nur noch bis Ende des Jahres geöffnet bleiben. „Ab Januar ist Schluss“, sagt ein Geschäftsführer des Restaurants auf Anfrage unserer Redaktion. Nach Angaben des Insolvenzverwalters Christian Holzmann von der Kanzlei Brinkmann & Partner läuft bereits die Suche nach einem Nachmieter.
Das Natcha existiert seit 2018, das Konzept „Thai Street Kitchen“ gab es an gleicher Stelle schon vorher. Die Einrichtung mit minimalistischen Holzbänken, hellem Licht und offener Küche stammt noch vom Vorgänger „Cha Cha“. Diese asiatisch geprägte Restaurantkette musste vor fünf Jahren Insolvenz anmelden, daraufhin übernahmen drei neue Gesellschafter das Lokal in Düsseldorf. „Für uns war das immer eine Herzensangelegenheit“, sagt ein Geschäftsführer.
Der Grund für die erneute Pleite ist Geldnot. „Die Verbindlichkeiten des Restaurants sind zu hoch“, sagt Insolvenzverwalter Holzmann. Um die Corona-Kise zu überbrücken, hatte das Natcha einen Kredit über die Förderbank KfW aufgenommen, der binnen zehn Jahren zurückgezahlt werden muss. Fragt man Mitarbeiter des Restaurants, wiegt aber eine andere finanzielle Verpflichtung schwerer: „Die Miete ist einfach zu hoch für uns“, heißt es aus der 14-köpfigen Belegschaft.

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Zum Start 2018 lag die monatliche Kaltmiete bei 16.000 Euro – schon üppig für ein 500 Quadratmeter großes Restaurant mit 120 Sitzplätzen im Innenraum. Zur Hochphase der Pandemie hatte der Vermieter, die Immobiliensparte der Deka-Bank, die Miete kräftig gesenkt.
Seit Anfang 2022 aber sollte Natcha wieder regulär zahlen und bekam bis heute noch mehrere Mieterhöhungen aufgrund einer Indexklausel im Mietvertrag. Mit solch einer Abmachung können Vermieter die Miete an die Inflation anpassen. So stieg die Miete für das Restaurant laut unserer Recherche vor einem Monat auf rund 19.000 Euro. Hinzukommen Nebenkosten von mehreren Tausend Euro.
„Ohne Laufkundschaft ist das schwer zu stemmen“, sagt ein Düsseldorfer Makler, der sich in der Gegend um die Kasernenstraße gut auskennt. Die Deka-Bank will sich auf Anfrage nicht zum Mietvertrag äußern – bestätigt aber: „Wir prüfen derzeit verschiedene Optionen, um die frei werdende Fläche neu zu vermieten.“
Der Insolvenzverwalter erzählt, dass auch ein Düsseldorfer Gastronomie-Berater mit der Suche beauftragt ist. „Das Ziel ist, alle Beschäftigten sowie das Mobiliar zu übernehmen und dann das Thai-Restaurant fortzuführen“, sagt Christian Holzmann. Ein namhafter Düsseldorfer Gastronom, der bereits mehrere asiatische Restaurants betreibt, sei angedacht.

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Die Insolvenz von Natcha könnte aber auch dazu führen, dass kein Restaurant mehr in das „Benrather Karree“ einziehen wird – sondern ein Händler, so wie in den anderen Flächen auch. Das Gebäude zieht sich wie ein breites U von der Kasernen- über die Benrather bis zur Breiten Straße.
Im Erdgeschoss residieren Luxus-Händler wie Bolia (Möbel) und Joe Merino (Herrenmode) sowie ein Anbieter von kosmetischen Gesichtsbehandlungen. An der Neuvermietung beteiligte Personen denken darüber nach, die Fläche des Natcha aufzuteilen und ebenfalls in Handel zu wandeln. Die drei großen Schaufenster würden sich dafür anbieten.