Gastro-Test in Düsseldorf Türkisch-mediterrane Finessen in Golzheim

Düsseldorf · Das Restaurant Finest Lezzet in Düsseldorf-Golzheim übernimmt die Räume des Rosati und legt neben türkischen Spezialitäten viel Wert auf passende Weine. Unser Gastro-Test.

Im Finest Lezzet in Golzheim sorgen Chef-Kellner Antonelli Adriano und Chefkoch Aziz Yildirim mit ihren Kolleginnen und Kollegen für das Wohl der Gäste. 

Im Finest Lezzet in Golzheim sorgen Chef-Kellner Antonelli Adriano und Chefkoch Aziz Yildirim mit ihren Kolleginnen und Kollegen für das Wohl der Gäste. 

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Direkt an der Haltestelle Reeser Platz hat Ende März das Finest Lezzet eröffnet. Das Restaurant unter Leitung von Ibrahim Öner, Lokman Yildirim und Carsten Bredemeier übernahm die Räumlichkeiten des Rosati. Statt italienischer Spezialitäten kommen nun türkische Gerichte auf die Tische.

Was ist das Konzept? „Lezzet“ bedeutet „Geschmack“ auf Türkisch. Lokman Yildirim, der als gelernter Koch aus Istanbul nach Deutschland kam, betreibt mit seinen Brüdern bereits seit acht Jahren das Lezzet an der Seydlitzstraße in Pempelfort. Nun hat er mit Geschäftspartner Bredemeier das Finest Lezzet in Golzheim eröffnet. Der Name ist Programm: Die Besitzer setzen auf hochwertige türkisch-mediterrane Küche. Außerdem legen sie einen besonderen Schwerpunkt auf eigens aus der Türkei importierte Weine, die speziell mit ihrem Speisen-Angebot harmonieren.

Der Gruß aus der Küche: Oliven-Walnuss-Paste mit Fladenbrot.

Der Gruß aus der Küche: Oliven-Walnuss-Paste mit Fladenbrot.

Foto: Julia Nemesheimer

Wie ist das Ambiente? Wer das Rosati kannte, wird nur wenig überrascht: Die Einrichtung wurde weitgehend beibehalten, was angesichts der Faktoren Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit ein logischer Schluss scheint – schließlich wirken die Möbel noch durchaus neuwertig und die breiten sesselartigen Stühle in warmen Cremetönen laden zum längeren Verweilen ein.

Gefüllte Hähnchenbrust mit Spinat und Käse auf Parmesan-Sahnesauce mit Reis.

Gefüllte Hähnchenbrust mit Spinat und Käse auf Parmesan-Sahnesauce mit Reis.

Foto: Julia Nemesheimer

Neben einer großzügigen Terrasse, die mit Sonnensegel auch vor zu viel Hitze schützt, kann auch der Innenraum viel Frischluft bieten. Zwei Glaselemente lassen sich zur Terrasse hin komplett öffnen. Angenehm leise Musik untermalt den Abend; ein Pianist sorgt am frühen Freitagabend außerdem für Live-Musik.

Je nach Sitzplatz lässt sich auch ein Blick in die offene Küche werfen, aus der kein störender Lärm in den Gastraum dringt. An der Weinbar werde auch Gäste bewirtet, die nicht zum Essen, sondern nur auf einen Drink – bevorzugt türkischer Wein – ins Finest Lezzet kommen.

Gratinierte Champigons, gefüllt mit Schafskäse, dazu Pilav-Reis.

Gratinierte Champigons, gefüllt mit Schafskäse, dazu Pilav-Reis.

Foto: Julia Nemesheimer

Was steht auf der Karte? Im Finest Lezzet dürften alle fündig werden: Es gibt viele vegetarische und auch vegane Gerichte, aber auch Fleisch- und Fischesser kommen auf ihre Kosten. Es gibt eine solide Auswahl an Desserts und auch für Kinder finden sich einige Gerichte auf der Karte.

Tiramisu als Dessert.

Tiramisu als Dessert.

Foto: Julia Nemesheimer

Die Preise bewegen sich zwischen 7 und 38 Euro. Frisch zubereitete Suppen (zwischen 7 und 12 Euro), eine sehr große Auswahl an vorwiegend vegetarischen und veganen kalten Vorspeisen sowie warme Vorspeisen, bei denen sich Fleisch, Fisch, Käse und Gemüse die Waage halten, bieten eine breite Auswahl direkt zu Beginn des Besuchs. Alternativ können diese auch als Kompositionen bestellt werden, falls man sich nicht entscheiden kann. (12/24 Euro).

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Lammfleischgerichten: Gegrilltes Lammfilet auf einer Granatapfelsauce mit saisonalem Pfannengemüse gibt es für 32 Euro. Auch Rindfleisch findet sich auf der Karte, darunter das teuerste Gericht: Pastirmali Bonfile wird auf der Karte als türkisch-mediterrane Entgegnung auf die deutsche Rinderroulade angepriesen: Rinderschinken, eingerollt in Rinderfilet, mit Rotweinsauce und Kartoffelpüree gibt es für 38 Euro.

Bei den Desserts findet man unter anderem den süßen Klassiker Baklava für 8 Euro.

Wie schmeckt’s? Schon beim Blick auf die Nachbartische wurde uns beim Testbesuch klar: Kleine Portionen gibt es hier nicht. Mit einem Hauptgang und einem geteilten Dessert kann man gut gesättigt nach Hause gehen. Daher verzichteten wir auf die Vorspeise.

Dafür begann der Abend mit einem Gruß aus der Küche: Kleine Fladenbrote wurden mit einer Oliven-Walnusspaste mit orientalischen Gewürzen gereicht, die die Wartezeit überbrückten. Die Wahl bei den Hauptspeisen fiel auf gefüllte Hähnchenbrust mit Spinat und Käse auf einer Parmesan-Sahnesauce mit Reis (19 Euro) sowie mit Gouda gratinierte und mit Schafskäse gefüllte Champignonköpfe auf cremiger Tomatensauce und Pilav-Reis (16 Euro).

Beide Gerichte punkteten in allen Komponenten mit gutem Garpunkt und sehr guter Würze, sodass an ein Nachsteuern gar nicht zu denken war.

Den Abschluss bildete ein Tiramisu (10 Euro), dessen Menge für zwei Personen vollkommen ausreichend war – wobei hier die Aromen sehr gut miteinander harmonierten, weder Espresso noch Alkohol dominierten die Komposition.

Was ist besonders? Neben der sehr breiten Auswahl an Weinen bietet die große Restaurantfläche auch für größere Gruppen ansprechende Möglichkeiten im normalen Tagesgeschäft, aber auch Catering oder private Feiern sind eine Option. Inhaber Ibrahim Öner bedient teilweise selbst und weiß sich charmant im Gedächtnis zu halten.

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