Vor Gericht Rentner-Trio täuschte Öl-Besitz vor

Düsseldorf · (wuk) Mit drei Rentnern in einem Aktienbetrugsprozess wären gestern beim Amtsgericht genau 237 Lebensjahre auf der Anklagebank versammelt gewesen. Doch weil der mutmaßliche Haupttäter (80) wegen Krankheit fehlte, haben die Richter den Verhandlungsversuch direkt wieder abgebrochen.

Alle drei Senioren (jetzt 77 und 80 Jahre alt) sollen jetzt Strafbefehle per Post mit teils üppigen Auflagen erhalten.

Vor Jahren hatten die älteren Herren einem ebenso betagten Opfer (79) laut Anklage vorgelogen, sie seien an texanischen Ölfeldern beteiligt, würden dort speziell schwefelarmes Rohöl fördern. Bevor die Firma an die Börse gehe, könnten deren Aktien noch zum Stückpreis von 15 Cent erworben werden. Später solle das Wertpapier auf bis zu drei Dollar pro Stück steigen. Ein 79-jähriger Bekannter von einem der Angeklagten nahm zwar an, dass eine solche Öl-Aktie an der Börse maximal 72 Cent pro Stück erreichen könnte, dennoch investierte er rund 51.000 Euro. Über den Hauptangeklagten sollen drei weitere Geldgeber gewonnen worden sein, die weitere 35.000 Euro im Vertrauen auf den Börsengang der Öl-Firma investierten. Laut Anklage wurde der Börsengang der Öl-Firma von den drei Angeklagten aber immer wieder verschoben – angeblich im Hinblick auf den damals weltweit niedrigen Ölpreis. Ende 2015 sei der Börsenplan dann aufgegeben worden. Zwar war vereinbart, dass alle Anleger ihr Geld zurückbekommen, doch warten sie bis heute vergebens darauf.

In Abwesenheit wurde der vermeintliche Kopf des Rentner-Trios zu zwölf Monaten Bewährungsstrafe und 3000 Euro Buße verurteilt. Die Schadenssumme von 86.000 Euro soll bei ihm eingezogen werden. Ein 77-jähriger Senior erhielt eine Bewährungsstrafe von neun Monaten. Der dritte Ruheständler soll 2700 Euro Strafe zahlen.

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