Klarheit bei Studienbeiträgen Rektorat legt Rechenschaft ab

Düsseldorf · Die Studenten hatten sie lange gefordert und mit Klage gedroht: eine Auflistung aller Projekte und Fachbereiche, in die seit ihrer Einführung Studiengebühren geflossen sind. Gestern legte das Rektorat der Heine-Uni Rechenschaft ab.

 286.391 Hoschulabschlüsse sind im Jahr 2007 registriert worden.

286.391 Hoschulabschlüsse sind im Jahr 2007 registriert worden.

Foto: ddp, ddp

Es ging um ein heikles Thema, und doch blieb die Stimmung bei der Sitzung des Senats der Heine-Uni entspannt: Das Rektorat der Hochschule legte Rechenschaft ab über die Verteilung der Studienbeiträge der vergangenen drei Semester.

"Endlich gibt es die Transparenz, die wir seit langem gefordert haben”, sagte Asta-Vorstand Philipp Tacer. Der Dekan der Philosophischen Fakultät, Ulrich von Alemann, lobte ebenfalls: "Jetzt haben wir mehr Transparenz, und auch die Proportionen der Verteilung stellen sich anders dar als befürchtet. Die Situation ist entspannter als angenommen.”

In der Vergangenheit hatte es immer wieder Eifersüchteleien und Debatten darüber gegeben, wie viel Geld in welche Fakultät fließt und ob das gerecht ist. Die Prorektorin für Lehre, Studium und Studienreform, Hildegard Hammer, und Uni-Planungsdezernent Jan Gerken informierten darüber, wie viel Geld aus den seit Sommer 2007 erhobenen Studienbeiträgen in welche Fächer und Projekte geflossen ist. Laut diesen Zahlen erhält die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät 106.800 Euro aus dem Zentralfonds, die Juristische 175.665, die Medizinische 497.739, die Mathematisch-Naturwissenschaftliche 1,215 Millionen, die Philosophische 1,15 Millionen.

Im Sommersemester 2008 standen der Heine-Uni insgesamt 5,178 Millionen Euro aus Studiengebühren zur Verfügung. Nach Abzug von fünf Prozent Erhebungs- und Verwaltungskosten flossen je 2,46 Millionen Euro in einen zentralen und einen dezentralen Fonds.

Aus dem Zentral-Fonds will das Rektorat vor allem die Infrastruktur verbessern: Etwa wurden Labore modernisiert, Geräte angeschafft, die Öffnungszeiten der Bibliothek verlängert, Lese- und Arbeitsplätze ausgestattet, Orientierungstutorien bezahlt.

Gerade an der Ausstattung von Räumen hatten sich stets Diskussionen entzündet, vor allem die Philosophische Fakultät fühlte sich benachteiligt. Rektor Alfons Labisch wies das zurück und betonte: "Die Philosophische Fakultät hat zuerst wenig Geld gesehen, weil die Infrastruktur der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät auf modernen Stand gebracht werden musste.” Nun aber bekämen die Geisteswissenschaftler ein Medienlabor für 750\x0e000 Euro sowie knapp 300\x0e000 Euro aus dem Lehrförderfonds. Hinzu komme, dass die tatsächlichen Ausgaben oft weit unter der bewilligten Summe lägen.

Die Studenten kritisierten, dass zu viel auf ihre Kosten in Baumaßnahmen investiert werde. Rektor Labisch beklagt zwar auch die Unterfinanzierung der Hochschulen, er aber: "Das Geld aus den Studienbeiträgen ist sinnvoll eingesetzt, wenn es eine bleibende Wirkung hat, falls die Studienbeiträge wieder abgeschafft werden.”

(RP)
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