Immobilien in Düsseldorf Rekord auf Düsseldorfer Büromarkt

Düsseldorf · Die Marke von 500.000 Quadratmeter neu vermieteter Fläche wurde überschritten.

 Eine der Großvermietungen des vergangenen Jahres: WeWork mietete 20.000 Quadratmeter in den Herzogterrassen.

Eine der Großvermietungen des vergangenen Jahres: WeWork mietete 20.000 Quadratmeter in den Herzogterrassen.

Foto: JLL

Die starke Nachfrage nach neuen und großen Büroflächen in Düsseldorf hält an. Nach dem schon erfolgreichen Jahr 2018 mit einem Flächenumsatz von 415.000 Quadratmetern hat der Markt 2019 noch einmal 33 Prozent zugelegt und mit 550.000 Quadratmetern einen neuen Rekord aufgestellt. Die Zahlen stellte nun der Makler Jones Lang LaSalle (JLL) vor. Der Grund, dass nach zwölf Jahren erstmals wieder die Schallmauer von 500.000 Quadratmeter neu vermieteter Fläche durchbrochen wurde, war eine ungewöhnlich hohe Zahl an Großanmietungen.

Das Rekord-Transaktionsvolumen aus dem Vorjahr von 4,8 Milliarden Euro wurde mit nun 4,6 Milliarden zwar nicht ganz erreicht. Es gab aber zehn Transaktionen mit einem Wert von mehr als 100 Millionen Euro, drei davon über 200 Millionen. Dass es nicht für einen neuen Rekord reichte, hat vor allem einen Grund: Nicht alle Großtransaktionen wurden bis Jahresende abgeschlossen, bescheren aber 2020 voraussichtlich einen dynamischen Start. JLL-Direktor Marcel Abel rechnet wegen der stabilen Rahmenbedingungen in Düsseldorf mit einer weiter hohen Nachfrage (der Anteil ausländischer Investoren hat zuletzt abgenommen, die deutschen kehrten zurück), gleichzeitig müsse sich die Stadt neue Ziele stecken, um erfolgreich zu bleiben: „Gerade wer erfolgreich ist, braucht neue Visionen, damit die Dynamik und Attraktivität erhalten wird.“

2019 wurde zwar eine Schallmauer durchbrochen, doch durchweg positiv verlief das Jahr auch nicht. „Düsseldorfs Büromarkt muss nachhaltiger werden. Es gab 2019 keine Anmietungen in CO2-neutralen Immobilien. Die Nachfrage ist groß, das Angebot sowohl an neuen Projekten als auch revitalisierten Bestandsgebäuden jedoch nicht vorhanden“, so Martin Becker von JJL. Gleiches gelte für Infrastruktur und Mobilität: „Hier muss an zentralen Stellen wie Mörsenbroicher Ei, Danziger Straße und Hafen noch seine Hausaufgaben machen. Das Wachstum im Hafen kann zum Beispiel nur dann nachhaltig sein, wenn die Verkehrswege entsprechend ausgebaut und Nadelöhre beseitigt werden.“

Dass der Erfolg zunehmend zur Herausforderung wird, belegt die Leerstandsquote. Sie sank auf 5,8 Prozent und sollte der Trend im Laufe des Jahres anhalten, rechnet JLL zum Jahresende mit einem Rückgang auf 4,9 Prozent. Falls sich die Entwicklung fortsetzt, wird Düsseldorf in etwa 20 Jahren ausverkauft sein. „Das wäre aber eine gefährliche Entwicklung, weil Leerstand gut ist. Ansonsten fehlen Wettbewerb und Innovationen“, sagt Becker. Mittlerweile haben auch Teilmärkte wie der Seestern große Teile ihrer Flächenreserven aufgebraucht. Bei der Suche nach einer Immobilie müssen die Investoren vor allem eines sein: schnell. „Investoren, die auf dem Markt Fuß fassen wollen, kommen derzeit um Forward-Deals, bei denen noch im Bau befindliche Immobilien gekauft werden, nicht herum“, sagt Wolfgang Finke von JJL.

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