Düsseldorf Reitzenstein: Politiker sorgen sich wegen Bombenfunden

Düsseldorf · Die Mitglieder der Bezirksvertretung 6 machen sich Sorgen um die Sicherheit im Neubaugebiet "Gartenstadt Reitzenstein". Denn dieses ist immer wieder von Bombenfunden betroffen. Seit Baubeginn vor zwei Jahren wurden dort bereits sechs Bomben entdeckt und erfolgreich entschärft.

Die Lokalpolitiker befürchten, dass in dem Baugebiet Munition und Bomben unentdeckt bleiben und durch voranschreitende Korrosion eine Gefahr für die rund 3000 bis 4000 künftigen Bewohner des Neubaugebiets darstellen könnten. CDU und FDP haben deshalb Anfragen an die Verwaltung gerichtet, um zu erfahren, welche Maßnahmen geplant sind oder schon durchgeführt wurden, um noch vorhandene Bomben, auch unterhalb der Aushubtiefe von 2,50 Metern, zu finden.

Die Verwaltung teilte daraufhin mit: "Eine absolute Kampfmittelfreiheit kann grundsätzlich von keiner Dienststelle garantiert werden." Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) habe vor der Erschließung des Geländes verschiedene Sondierungsarbeiten durchgeführt. Dazu gehört unter anderem die Auswertung von alten Luftbildern der Alliierten. Wo das nicht möglich war, wurden die Flächen mit Detektoren abgesucht. Diese dringen auch in tiefere Erdschichten vor, so dass beispielsweise in vier Meter Tiefe Fünfzentnerbomben wahrgenommen werden können. Inzwischen empfiehlt der KBD, grundsätzlich alle Flächen, die bebaut werden sollen, mit Detektoren zu prüfen.

Das Abschieben des Bodens auf das Geländeniveau von 1945 im Bereich von Grünanlagen und anderen Freiflächen ist aber nicht vorgesehen. Das kostenintensive Verfahren ist gegenüber den Bauherren ohne konkreten Anhaltspunkt rechtlich nicht durchsetzbar, sagt die Verwaltung. "Im Rahmen der weiteren Baumaßnahmen ist es daher nicht ausgeschlossen, dass aufgrund der Größe des Reitzensteingeländes weitere Kampfmittel gefunden werden", teilte die Verwaltung mit.

(RP)
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