Neue Restaurants Reiter aus Korea wird Gastro-Unternehmer

Düsseldorf · Kim Dong-seon hat 2016 als Dressurreiter an den Olympischen Spielen teilgenommen und im vergangenen Jahr ein Gestüt in Wegberg gekauft. Nun will er eine Bar und ein Restaurant in Düsseldorf eröffnen.

Kim Dong-seon steht in der Altstadt vor dem ehemaligen Restaurant „Shilla“, aus dem er „Das Shabu“ macht.

Kim Dong-seon steht in der Altstadt vor dem ehemaligen Restaurant „Shilla“, aus dem er „Das Shabu“ macht.

Foto: Nicole Lange

Seine Ziele hat Kim Dong-seon durchaus selbstbewusst gewählt. In den vergangenen Wochen und Monaten hat der Südkoreaner sich durch die umfassende asiatische Gastronomie der Landeshauptstadt probiert, hat immer wieder japanisch und chinesisch gegessen und über die große Auswahl rund um die Immermannstraße gestaunt. Dennoch will er es noch besser machen: „Ich glaube, dass ich hier eine neue kreative Erfahrung asiatischer Küche anbieten kann – und das will ich mit guter Qualität zu einem fairen Preis.“

Kommende Woche wird er erst einmal ein Restaurant in Wassenberg (Kreis Heinsberg) eröffnen, chinesisches Essen mit frischen Zutaten soll es im „Das Wok“ geben. In der ersten Märzhälfte folgt dann eine Lounge-Bar an der Charlottenstraße mitten in Düsseldorfs japanischem Viertel. Für die erste Aprilwoche ist schließlich die Eröffnung des „Das Shabu“ an der Berger Straße in der Altstadt vorgesehen: in den Räumen des früheren koreanischen Restaurants „Shilla“.

Dabei ist er von Haus aus eigentlich überhaupt kein Gastronom. Kim ist der Sohn eines erfolgreichen südkoreanischen Unternehmers, studiert hat er Politikwissenschaften am Dartmouth-College, einer der renommiertesten Hochschulen der USA. Als Dressurreiter war er jahrelang erfolgreich, nahm 2016 an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teil. Die Liebe zu Pferden war es dann auch, die ihn eigentlich nach Deutschland brachte: Im vergangenen Jahr kaufte der 29-Jährige ein Gestüt in Wegberg, konnte sich nach eigenen Worten vorstellen, die Arbeit dort zu seinem Beruf zu machen. „Aber da habe ich festgestellt, dass ich keinen Vorteil gegenüber denen habe, die das hier bereits machen.“

In der Gastronomie hingegen habe er die Möglichkeit gesehen, etwas Besonderes und Erfolgreiches zu kreieren, sagt er. Der Jungunternehmer bringt einen renommierten japanischen Chefkoch mit und vor allem eine umfassende Vision: Shabu-Shabu soll das wesentliche (zumal namensgebende) Gericht im „Das Shabu“ sein, ein fondue-ähnlicher japanischer Feuertopf, bei dem dünn geschnittenes Fleisch oder Gemüse vom Gast selbst am Tisch in Brühe gegart wird.

Und Kim denkt groß: Gerade suche er nach einem Hof in der Umgebung, höchstens eine Stunde von Düsseldorf weg, berichtet er: „Es wäre toll, wenn das grasgefütterte Rind nicht aus den USA importiert werden muss.“

Entkernt ist das ehemalige „Shilla“ bereits, einige größere Arbeiten stehen aber noch an. Die Klimaanlage muss erneuert werden, die Tische brauchen Anschlüsse für die Feuertöpfe. Platz für 90 Gäste soll es nach Abschluss der Renovierung geben. Wie viel er investieren wird, mag Kim noch nicht sagen: „Wir sind mittendrin und müssen sehen, wie es sich entwickelt.“ Sicher ist er aber, dass die belebte Straße der richtige Ort ist: „Ich wusste das sofort, als ich es gesehen habe.“ Beraten hat ihn der Düsseldorfer Gastronomie-Immobilienexperte Markus Eirund.

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Die Immermannstraße hatte Kim natürlich auch mal als Standort erwogen, da aber sei eher weniger Laufkundschaft unterwegs: „Einige gute Restaurants sind dort auch immer voll, aber die sind eben auch schon vielen Menschen bekannt.“ Im Japan-Viertel macht er aber seine Lounge-Bar auf, die analog zum „Das Shabu“ den Namen „Das Asit“ tragen wird und eine möglichst internationale Klientel anziehen soll. Zwar lebten viele Japaner, Chinesen und andere Asiaten in Düsseldorf: „Aber mein Eindruck war, dass gerade die jüngeren abends nicht richtig etwas haben, wohin sie gehen können.“

In der neuen Bar wird daher populärer K-Pop (koreanischsprachige Popmusik) gespielt, „und wir wollen einen traditionellen koreanischen Reiswein herstellen.“ Aber auch Champagner und Cocktails werden auf der Karte stehen: „Es ist auf jeden Fall etwas für alle.“

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