Ferienende Reisende kehren heim

Düsseldorf · Am letzten Tag der Herbstferien landeten rund 58.000 Passagiere am Düsseldorfer Airport. Viele von ihnen, vor allem Familien mit Kindern, nutzten die zwei Wochen für einen Urlaub in der Sonne. Auf der Ankunftsebene warteten gestern die Daheimgebliebenen auf sie.

Eigentlich weiß Anna Langenbach gar nicht, ob sie lachen oder weinen soll. Jedenfalls kullern die Tränen. Zum einen ist es Rührung, weil Sohn Philipp sie und ihren Mann Peter gestern Mittag am Flughafen abgeholt hat. Zum anderen ist sie doch ein wenig verzweifelt, denn ihr Gepäck ist nicht mitgekommen. Auf dem Flug von den Galapagos-Inseln nach Düsseldorf ist es abhanden gekommen.

Dabei seien wichtige Unterlagen im Koffer, sagt die Biologie- und Chemielehrerin, die an der Hildener Theresien-Schule unterrichtet. Doch jetzt fährt sie erst einmal nach Hause. "Ich möchte meinen Geburtstag nachfeiern und mich ein wenig ausruhen." Immerhin ist das Ehepaar Langenbach 34 Stunden unterwegs gewesen. Die Lehrerin hatte die Herbstferien genutzt, um zwei Wochen mit ihrem Mann diesen Traumurlaub zu verbringen. Jetzt hat es sich Sohn Philipp nicht nehmen lassen, gemeinsam mit einem Freund die Eltern vom Flughafen abzuholen.

Und der 23-Jährige war gestern nicht der einzige, der in der Ankunftebene auf seine Eltern wartete. Ganze Familien waren unterwegs, um ihre Lieben von der Reise abzuholen und sie nach Hause zu fahren. Vor allem waren es Großeltern, die auf ihre Kinder und Enkelkinder warteten.

Gestern war der letzte Rückreisetag der Herbstferien mit einem Passagieraufkommen von rund 58.000 und rund 530 Landungen. Insgesamt waren es am Wochenende 1670 Landungen und 182.000 Passagiere. Damit herrschte mehr Betrieb als an einem normalen Wochenende, bestätigt Flughafensprecher Christian Witt — vergleichbar mit dem Ferienende im Vorjahr.

Seit in Nordrhein-Westfalen die Herbstferien auf zwei Wochen verlängert wurden, nutzen immer mehr Familien mit schulpflichtigen Kindern die Zeit für einen zweiwöchigen Urlaub in der Sonne. Zu den begehrten Zielen zählen Spanien, Griechenland und die Türkei. Gestern brachten sie das schöne Wetter mit zurück.

Heinz Lüttgenau nimmt seinen Enkel Colin (4) in die Arme, während Viola (8) Oma Rosemarie stolz erzählt, sie habe eine Gottesanbeterin gesehen. Auch Großvater Willi Zündorf ist aus Leverkusen mitgekommen, um die vierköpfige Familie abzuholen. Zwei Wochen waren die Zündorfs auf Menorca. Mutter Sandra (37) schwärmt vom schönen Wetter, während Vater Andreas (39) froh ist, fürs Übergepäck von neun Kilo in Spanien nichts gezahlt zu haben. Auf dem Hinflug vor zwei Wochen waren es noch 96 Euro.

Aus Mallorca sind die Familien Sandberger und Schütte gelandet. Mit den vier Kindern Marian (7), Jan (8), Lukas (7) und David (4) haben sie ihren Urlaub in Cala Minor verbracht, und weder Schweinegrippe noch Terroranschläge seien ein Thema gewesen. Für beide Familien war es der erste Urlaub in den Herbstferien. "Und sicherlich nicht der letzte", sagt Marion Sandberger, die überrascht war, dass schon viele Hotels geschlossen hatten. Außerdem war es nicht so voll und nicht so heiß wie in den Sommerferien, das sei sehr angenehm gewesen. Angenehm findet sie auch, dass ihr Schwiegervater aus Wuppertal sie abholt.

Einen Riesenempfang mit Party gibt es 50 Meter weiter. Susanne und Sebastian Driesch sind aus Namibia angekommen. Vor zehn Tagen haben sie dort geheiratet. Freunde begrüßen die beiden mit Applaus, dann gibt es Sekt und eine riesige Hochzeitstorte. Für das Ehepaar beginnt heute der Alltag — allerdings ohne Schule.

(RP)
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