Schützenfeste ausgefallen Regen stoppt Umzüge und Paraden

Düsseldorf · Die Schützenumzüge in Eller und Flingern sind am Sonntag ins Wasser gefallen. Vom strömenden Regen ließ man sich in Eller nicht die Stimmung vermiesen. Der Verein rückte zusammen und feierte ein gemütliches Schützenfest

 In Flingern gehen die Schützen ins Festzelt. Die Kutschfahrt durch den Stadtteil fiel aus.

In Flingern gehen die Schützen ins Festzelt. Die Kutschfahrt durch den Stadtteil fiel aus.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Volker Schade und Karin Hamacher-Gockeln, Königspaar des St. Rochus-St. Sebastianus Schützenverein Flingern, waren tief enttäuscht. Sie hatten sich so auf die Kutschenfahrt beim großen Festzug durch den Stadtteil gefreut. Und dann dies: Regen. Weil es einfach nicht aufhörte, rief Schützenchef Hans-Werner Backes am Sonntag Nachmittag den Wetterdienst am Flughafen an.

 Die Kapelle Dreier und der Spielmannszug Garath spielen im Gemeindehaus für das Königspaar.

Die Kapelle Dreier und der Spielmannszug Garath spielen im Gemeindehaus für das Königspaar.

Foto: Christoph Goettert

Er erfuhr: Der Regen wird noch stärker. Und es kommt starker Wind dazu. Backes sagte den Zug ab, und für das Majestätenpaar fiel die Kutschenfahrt buchstäblich ins Wasser. Backes: "Ein solches Wetter hatten wir noch nie bei unserem Fest."

Enttäuscht waren auch die Anwohner, die Parade und Zug erleben wollten. Die Schützen sind in Flingern ausgesprochen beliebt, weil sie nicht nur beim Fest, sondern das ganze Jahr über im Stadtteil aktiv und präsent sind. Seit mehr als 40 Jahren unterstützen sie ältere, bedürftige Menschen. Jeweils vor Weihnachten werden hunderte Tüten mit Lebensmitteln gepackt und verschenkt. Der gemeinnützige Altenhilfeverein der Flinger Schützen wird durch zahlreiche Spenden und Sonderaktionen finanziell unterstützt und konnte so schon beachtliche Hilfen leisten.

Enge Kontakte werden auch zu Kindergärten gepflegt. Backes: "Zehntausend Euro haben wir im abgelaufenen Jahr für soziale Zwecke ausgegeben." Der Betrag kam rein durch verschiedene Aktion wie Tannenbaumverkauf, Eisbein-Essen und Oktoberfest. Auch das haben die Schützen gefördert: Heute bieten die Schausteller unter dem Motto "Ein Herz für Kinder" Fahrgeschäfte zu reduzierten Preisen an. Schließlich: Morgen lädt der Verein Kindergartenkinder zum Frühstück ins Schützenzelt. Backes: "Wir leben hier nicht nur im Stadtteil, es ist unser Stadtteil."

Auch bei der St. Augustinus Schützenbruderschaft Eller/Reisholz fiel die Parade gestern ins Wasser. Vom strömenden Regen ließ sich jedoch niemand die Stimmung vermiesen - ganz im Gegenteil: Der Verein rückte zusammen und feierte im Trockenen ein familiäres und gemütliches Schützenfest. "Eigentlich passt das ganz gut zu uns", sagt Schützenchef Josef Thiele. "Wir sind ja ein sehr kleiner Verein, mit nur 20 aktiven Mitgliedern und nur einer Kompanie. Familiär geht es bei uns immer zu."

"Ein kleiner Verein hat natürlich Vorteile, man ist sehr privat miteinander und hat einen engen Bezug zum Stadtteil", sagt Klaus Esser, der morgen zum neuen Regimentskönig gekrönt wird. Dem stimmen auch viele andere Mitglieder der Florian-Kompanie zu, Chef Thiele weiß jedoch auch um die Nachteile: "Es ist sehr schwer für uns, Nachwuchs zu finden, deswegen krönen wir häufig jemanden, der schon einmal König oder Prinz war." Auch Esser wurde die Ehre des Regimentskönigs schon einmal zu Teil. "Ich war schon im Jahr 1989/90 Majestät. Aber das ist ja schon etwas her", sagt er. Für andere Mitglieder mit mehreren Amtszeiten werde im Verein schon mal die Klausel, dass man nur alle fünf Jahre König sein darf, außer Kraft gesetzt.

(ila)
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