So gibt es einen Kassenfehlbetrag von 1000 Euro, den die Verwaltung des Unterbacher Sees nicht erklären kann. Kassenbelege sind nicht nummeriert, Tagesabrechnungen stimmen mit Wochenabschlüssen nicht überein, wird unter anderem von den Prüfern kritisiert.

Auch bei der Auftragsvergabe für den Neubau des Verleihzentrums gab es Mängel. So habe der beauftragte Architekt nicht alle vereinbarten Teilleistungen erbracht, für mehrere Arbeiten sei es versäumt worden, mehrere Angebote einzuholen. So sei nicht nachzuvollziehen, ob die Auftragsvergabe wirtschaftlich war, kritisierten die Prüfer.

Die Baukosten waren letztlich mehr als 20 Prozent höher als bei einer ersten Kostenschätzung veranschlagt. Das Rechnungsprüfungsamt empfiehlt, bei künftigen Bauvorhaben die Unterstützung städtischer Ämter anzufordern. "Es ist unglaublich, was da gelaufen ist", sagt ein SPD-Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses.

Das Entsetzen war parteiübergreifend: "Jede Pommes-Bude wird besser geführt", so ein CDU-Politiker. Dabei, so die allgemeine Einschätzung, handle es sich weniger um böswilliges Handeln, vielmehr um Schludrigkeit. Der Geschäftsführer des Zweckverbands, Peter von Rappard, war selber bei der Sitzung anwesend, konnte den Sachverhalt nach Meinung von Sitzungsteilnehmern aber auch nicht aufklären.

Offen ist auch, weshalb der Verbandsversammlung als Kontrollorgan die Unregelmäßigkeiten nicht aufgefallen sind. Um die Mängel bei der Kassenführung zu beheben, hat das Rechnungsprüfungsamt detaillierte Vorschläge gemacht. Wie damit umgegangen wird, war am Mittwoch von der Stadtverwaltung nicht zu erfahren. Zu nicht-öffentlichen Sitzungen werde öffentlich keine Stellung genommen, so ein Stadt-Sprecher.