Bilk Real-Markt im XXL-Format
Düsseldorf · Nach einer umfassenden Modernisierung feiert das Bilker Real-Warenhaus seine Wiedereröffnung. Aus Sicht der Verantwortlichen, des Bürgermeisters und der Konkurrenz bringt der Umbau allen Parteien nur Vorteile.
Erika Mladenovski kann die Aufregung nicht ganz nachvollziehen. "Wir hatten doch immer eine schöne Theke", sagt die Real-Mitarbeiterin in weißem Kittel hinter dem Wurststand. Ihr Geschäftsleiter Ralph Zenker, in Anwesenheit des Real-Vorstandsvorsitzenden Joël Saveuse, stimmt ihr zu und ergänzt stolz: "Jetzt haben wir aber auch schöne Möbel."
Sechs Monate hat der Umbau und die Modernisierung des Real-SB-Marktes in Bilk gedauert. Acht Millionen Euro flossen in das Gebäude und die Einrichtung: neue Theken, neue Regale und eine komplett überarbeitete Anordnung der Waren.
Ein größeres Sortiment und mehr Verkaufsfläche sollen den Einkauf noch attraktiver machen. Das triste Grau der alten Fassade ist einer modernen und bunten Glasoptik gewichen und wurde um fünf Meter nach vorne versetzt. Morgen wird das modernisierte Allround-Warenhaus wiedereröffnet.
Ein willkommener Wettbewerb
Das freut nicht nur die Verantwortlichen von Real. Die Veränderung begrüßt auch Düsseldorfs Bürgermeister Friedrich Conzen: "Es sah vorher scheußlich aus, der Umbau ist eine Aufwertung für den Stadtteil". In der Konkurrenz von Real und den Düsseldorf Arcaden sieht er kein Problem — ganz im Gegenteil. "Wettbewerb belebt das Geschäft." Zudem brauche ein Stadtteil wie Bilk ein hochwertiges Angebot, sagt der Bürgermeister.
Ganz ähnlich sieht es Jochen Czub, Center-Manager der Arcaden in Bilk. Er hofft darauf, dass sich die Häuser in Zukunft gegenseitig die Kunden zuspielen werden und zählt auf jene Besucher, die "beim Einkaufen zwischendurch auch einen Kaffee trinken wollen." Czub betont: "Ich sehe es nicht verbissen — schlimmer wäre es, wenn Real geschlossen hätte."
Daran hat laut Reals Vorstandsvorsitzendem Saveuse in der Unternehmensführung auch niemand gedacht. "Düsseldorf ist einer unserer besten Standorte deutschlandweit", sagt Saveuse. Daran hat auch die Konkurrenz von der anderen Straßenseite nichts geändert, versichert Geschäftsleiter Zenker. "Als die Arcaden vor einem Jahr eröffneten, waren wir skeptisch, ob wir mithalten können", gesteht er. "Mit dem ersten Tag hat sich der Zweifel erübrigt." Laut Zenker habe es nicht einmal in der Elektronikabteilung Einbußen gegeben, trotz eines Media Markts in den Arcaden.
Nach dem Umbau gibt man sich bei Real erst recht kämpferisch und sucht den Wettbewerb: Als der Real-Chef Saveuse bei einem Rundgang durch das Warenhaus einen Kunden mit einer Aldi-Tüte im Einkaufswagen entdeckt, verspricht Marktleiter Zenker ihm ein wenig scherzhaft: "Das wird sich bald ändern."