Reaktionen auf überteuerte Eisdiele in Düsseldorf „Das ist frech und unverschämt“

Düsseldorf · Fast zehn Euro für ein Weizenbier, 24 Euro für einen Eisbecher – unsere Berichterstattung über eine Eisdiele mit hohen Preisen am Rheinufer hat für viele Reaktionen im Netz gesorgt. Hier einige Beispiele.

 Die Eisdiele „Ra Luna“ an der Rheinuferpromenade in Düsseldorf.

Die Eisdiele „Ra Luna“ an der Rheinuferpromenade in Düsseldorf.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Das Café Ra Luna an der Rheinuferpromenade in Düsseldorf ruft auf seiner Speisekarte Preise auf, die nach unserer Berichterstattung darüber für aufgeregte Diskussionen im Netz sorgen. So kostet etwa ein Weizenbier (0,5 Liter) 9,90 Euro, ein Glas Weißwein oder ein Aperol Spritz (je 0,2 Liter) 14,90 Euro, der Schokoladenbecher schlägt ebenfalls mit 14,90 Euro, der „Hausbecher“ gar mit 23,90 Euro zu Buche.

Vergleicht man die Preise mit der direkten Konkurrenz im Umkreis, dann wird deutlich, die Aufregung ist nicht grundlos, nebenan ist es teilweise deutlich günstiger. Allein den Artikel bei RP Online haben Leser mehr als 130 Mal kommentiert. Hier ein paar Beispiele:

„Wir haben uns zuletzt dort hingesetzt, wollten einen Kaffee trinken, bekamen aber als Antwort, dass draußen nur Kaffee in Kombination mit einer Waffel oder einem Eisbecher angeboten wird. Wir wären mit mindestens 26 Euro dabei gewesen, günstigster Kaffee sowie Waffel. Das ist frech und unverschämt“, schreibt benjamin.beckers.

Leser beckenboddy sagt dazu: „Dass man an der Rheinpromenade mehr zahlt als woanders, ist auch klar und man kann dort auch aufgrund von Miete und Lage höhere Preise verlangen, aber unrealistischer Wucher sollte verboten werden.“ QuidoX gibt sich sarkastisch und verweist auf die derzeitigen Preissteigerungen: „Der Laden ist einfach seiner Zeit voraus. Es werden heute schon die Preise aus dem Jahr 2023 verlangt.“ Der Tipp von bachmannjoerg67 lautet: „Ganz einfach mit den Füßen abstimmen und dann können die Betreiber das Eis selber essen, für 23,90 bekomme ich ein gutes Mittagessen, unverschämt.“

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Unsere liebsten Eisdielen in Düsseldorf

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Foto: dpa/Christoph Schmidt

Leser HoBre hat dort offenbar schon eigene Erfahrungen gemacht: „... und der Kellner, der den Eisbecher dann serviert, schaut noch dumm (böse?) durch die Gegend, wenn man bei der Bezahlung nicht noch auf 25 Euro aufrundet.“

Viele Leser weisen jedoch auch darauf hin, dass man vor der Bestellung einen Blick in die Karte werfen sollte. „Ist doch ganz einfach: Wir haben in die Karte geschaut, Preise gesehen, sind aufgestanden und gegangen...“, schreibt Leser essence. Und Euromeister2008 sagt dazu: „Ich kann die Aufregung überhaupt nicht nachvollziehen, die Preise sind doch öffentlich und niemand wird gezwungen, dort etwas zu verzehren, oder? Alles freiwillig.“

Ähnlich argumentiert mkettl: „Niemand wird gezwungen, dort etwas zu bestellen, und nach dem Blick auf die Preise kann man auch wieder gehen. Wenn alle das tun, wird der Gastronom seine Preisgestaltung überdenken.“

Ein weiteres Problem haben zwei andere Leser angesprochen. „Wie ist das eigentlich mit dem Durchgang vom Filmmuseum zum Rhein am Gebäude entlang? Hat Ra Luna den von der Stadt gepachtet? Er ist fast immer mit Tischen zugestellt“, fragt sich Heribert von Hochmeister. Das hat auch Burghof36 festgestellt: „Früher war es möglich, von der Terrasse aus links zum Alter Hafen zu gehen, der Durchgang wurde m.E. unerlaubterweise vom Betreiber abgesperrt. Da sollte die Stadt prüfen, ob dort ein Wegerecht besteht. [...] Der Durchgang durch das Ladenlokal wurde mir verwehrt.“

Für Verwirrung sorgt auch der Name des Eiscafés. So hieß das Lokal bis zur Übernahme durch die jetzigen Besitzer „La Luna“ und war damit Teil einer Franchise-Kette. Mit dem Besitzerwechsel prangt nun der Name „Ra Luna“ auf dem Schild an dem Gebäude, auf Fahnen und Aufstellern vor dem Lokal steht teilweise noch immer „La Luna“.

Während „La Luna“ im Italienischen und einigen anderen romanischen Sprachen „der Mond“ heißt, hat „Ra Luna“ keinerlei Bedeutung. „Ra“ ist allenfalls eine Schreibweise des altägyptischen Sonnengottes. Vielleicht soll so darauf hingewiesen werden, dass man dort sowohl tagsüber als auch abends sein Geld ausgeben kann.

(csr)
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