Düsseldorf Rauchverbot - OSD kontrolliert ab Mittwoch

Düsseldorf · In der Nacht zum 1. Mai wird das Ordnungsamt noch ein Auge zudrücken. Danach werden Bußgelder fällig, und das nicht nur in Kneipen. Auch auf Düsseldorfer Spielplätzen wird der OSD Raucher verwarnen. Das kann bis 1000 Euro kosten.

Nein, mit mitternächtlichen Raucher-Razzien muss beim Tanz in den Mai keiner rechnen. Michael Zimmermann, Leiter des Ordnungsamts in Düsseldorf, weiß zwar, dass das neue Nichtraucherschutzgesetz um Null Uhr am 1. Mai in Kraft tritt. Aber so streng wird die Stadt nicht sein. Ab morgen aber, sagt Zimmermann, werden Verstöße gegen das Rauchverbot auch geahndet. Eine Karenzzeit gibt es nicht. "Schließlich ist gerade diese Neuregelung schon so lange in der öffentlichen Diskussion, dass sie jeder kennen muss."

Extra Raucher-Kontrollen aber wird es nicht geben, der OSD auch nicht wegen des neuen Gesetzes verstärkt. "Wir erledigen das im Rahmen der üblichen Kontrollen", sagt Zimmermann. Allerdings rechnet er in den nächsten Wochen auch mit einem deutlich höheren Beschwerdeaufkommen, und Hinweisen auf Verstöße gegen das Gesetz werde der Ordnungsdienst auch umgehend verfolgen.

Detlev Barth im "Goldenen Fass" in Flingern sieht Kontrollen gelassen entgegen. Einst hat der - nichtrauchende - Wirt erbittert gegen das Rauchverbot gekämpft. Nachdem das Schlupfloch "Raucherclub" geschlossen worden war, hatte er zwar einen Raucherbereich eingerichtet. Aber die Raucher blieben weg. "Die sind in kleinere Kneipen abgewandert, wo sie am Tresen rauchen konnten", sagt Barth.

20 bis 30 Prozent Umsatzverlust habe er hinnehmen müssen. "Wenn jetzt das Rauchverbot für alle gilt, hoffe ich, dass meine Gäste zurückkommen." Auch an der Ratinger Straße sieht man das Rauchverbot als Chance. Im "Goldenen Einhorn" durfte bislang im Wintergarten und auf der Terrasse geraucht werden. Damit ist ab morgen Schluss, und Farnush Jans glaubt, dass vor allem zur Mittagszeit die Gäste nichts dagegen haben werden. "Da haben wir Hochbetrieb in der Küche - und beim Essen wollen die meisten Leute schließlich nicht den Qualm einatmen." Und wenn es nun wärmer wird, sind die Terrassenplätze auch bei den Nichtrauchern begehrt.

In der EspritArena wird sich ab Mittwoch gar nichts ändern. "Wir haben schließlich schon beim ersten Erlass reagiert", sagt Arena-Sprecher Rainer Schüler. Heißt: Rauchverbot auf Promenade und Umläufen, Rauchen erlaubt im Innenraum, wenn das Dach geöffnet ist. Das ist es beim Fußball meistens, blieb in der zu Ende gehenden Saison nur einmal zu. "Dann gilt natürlich auch im Innenraum Rauchverbot. Die Ordner sprechen Besucher an, die sich nicht daran halten", sagt Schüler. Im Familienblock gilt aber auch bei offenem Dach Rauchverbot, wenn auch eher freiwillig. "Kontrollen sind schwierig."

Verstöße können teuer werden

Füchschen-Wirt Peter König tüftelt schon an Ideen für die Kirmes, wenn sein Zelt rauchfrei sein soll. "Wir können ja nicht erwarten, dass einer zum Rauchen rausgeht und sich dann wieder in die Warteschlange am Eingang einreiht", sagt König. Und die Schlange wiederum muss sein, um dem Sicherheitskonzept entsprechend die Zelt-Besucher zu zählen. "Wenn wir genügend Platz zugewiesen bekommen, richten wir eine Freifläche am Zelt als Raucherbereich ein", verspricht König. Wenn nicht, "verteilen wir vielleicht Nikotin-Kaugummis."

Verstöße können teuer werden, bis zu 1000 Euro für Raucher, bis zu 2500 für Wirte. "Aber nicht beim ersten Mal", sagt Zimmermann. Die Höhe des Bußgelds für Erstverstöße stehe noch nicht fest. Ob mit der Zahl der Raucher vor den Kneipen auch die Klagen über Lärmbelästigung zunehmen, bleibe abzuwarten, heißt es im Ordnungsamt. "Da müssen die Wirte auf ihre Gäste entsprechend einwirken."

(jco/ila/jco/top)
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