Gaststättenverband sammelt Unterschriften Rauchverbot: 20 Wirte wollen aufgeben

Düsseldorf · Der Gaststättenverband sammelt Unterschriften gegen das Nichtraucher- Gesetz. 60 Wirte und 3.000 Gäste haben unterschrieben.

Wo in NRW das Rauchen erlaubt und verboten ist
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Foto: ddp

In Düsseldorf bildet sich jetzt eine breite Front gegen das zum ersten Januar 2008 geplante Rauchverbot in Gaststätten. Schon 60 Düsseldorfer Wirte haben sich in eine Protestliste beim Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) eingetragen. Verbands-Sprecher Jens Hönig: "Täglich werden es mehr." Dazu kommen noch fast 3000 Unterschriften von Kneipengästen. Hönig: "Überraschenderweise sind darunter sowohl Raucher als auch Nichtraucher." Offenbar werden auch die Nichtraucher künftig den Dunst am Tresen vermissen.

Der Verband hat sich eingeschaltet, weil er den Verlust von Arbeitsplätzen in der Gastronomie befürchtet, nachdem der Vorschlag, Kneipen mit einem ,R‘ für Raucher und einem ,N‘ für Nichtraucher zu kennzeichnen, abgelehnt worden ist. Nun haben Wirte angekündigt, aufgeben zu wollen, weil sie keine Möglichkeit sehen, in ihren Gasträumen getrennte Bereiche für Nichtraucher und Raucher einzurichten. 20 von ihnen haben das bei der Dehoga in Düsseldorf bereits angekündigt.

Andere wollen sich erst juristisch beraten lassen, wie sie aus ihren längerfristigen Pachtverträgen mit den Hauseigentümern aussteigen können. Zu denen, die mit Sicherheit schon jetzt aufgeben, gehört auch Detlev Terhardt, der seit zehn Jahren am Fürstenplatz eine kleine Eckkneipe betreibt. Der 64-Jährige: "Auf den 65 Quadratmetern hier sehe ich keine Chance, abgetrennte Bereiche einzurichten. Ich weiche sozusagen dem Gesetz." Er und viele andere Wirte halten dieses für unausgegoren. Terhardt: "Da gibt es die theoretische Möglichkeit, die Kneipe in einen Raucherclub umzuwandeln. Aber ob die jeweiligen Hausbesitzer da mitspielen, ist mir und meinen Kollegen bisher ebenso unklar wie die rechtlichen Voraussetzungen für einen solchen Club. Da werden bestimmte Clubgebühren erhoben, die dann penibel in der Buchführung aufgeführt werden müssen."

Terhardt ist sein ganzes Leben in der Gastronomie. Doch obwohl selbst Nichtraucher, hat ihn der blaue Dunst nie gestört. "Zigarettenqualm gehört nun mal zur Theke wie Altbier und Stammtischdiskussionen."

(RP)
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