Düsseldorf Rathaus gibt 300.000 für Stadtempfänge aus

Düsseldorf · Um Kosten zu senken, haben Kommunen in NRW einen neuen Sparposten entdeckt: die Stadtempfänge. In Dortmund müssen Bürger 25 Euro für Speisen und Getränke bezahlen, wenn sie die Stadtspitze treffen wollen. In Mülheim wird diskutiert, wie viele Empfänge die Stadt wirklich benötigt – Streichungen nicht ausgeschlossen. In Düsseldorf hingegen soll sich nichts an der bisherigen Praxis ändern, sagt Stadtsprecher Kai Schumacher. ´

Um Kosten zu senken, haben Kommunen in NRW einen neuen Sparposten entdeckt: die Stadtempfänge. In Dortmund müssen Bürger 25 Euro für Speisen und Getränke bezahlen, wenn sie die Stadtspitze treffen wollen. In Mülheim wird diskutiert, wie viele Empfänge die Stadt wirklich benötigt — Streichungen nicht ausgeschlossen. In Düsseldorf hingegen soll sich nichts an der bisherigen Praxis ändern, sagt Stadtsprecher Kai Schumacher. ´

Rund 130 Stadtempfänge habe es 2009 gegeben, in diesem Jahr seien es bisher 75 gewesen. "Die Empfänge sind uns wichtig. Das Rathaus muss sich angemessen präsentieren", so Schumacher.

Das Spektrum reiche von der Begrüßung von Schülergruppen über den Schützen- und Karnevalsempfang bis hin zum Empfang des Konsularischen Korps und von Staatsgästen. Das Budget liege konstant bei rund 300 000 Euro. "Daran soll sich auch nichts ändern", so Schumacher. Die Ansprüche und auch die Kosten für die Empfänge seien höchst unterschiedlich. Während bei Schülergruppen lediglich Kosten für Getränke anfallen, sind bei dem Empfang eines Staatsgasts Aufwendungen für Catering und Sicherheitskräfte nötig.

Meistens werden die Gäste im Rathaus empfangen, zum Beispiel im Jan-Wellem-Saal, im Plenarsaal und im Ratskeller. Gibt es Empfänge außerhalb des Rathauses, dann zum Beispiel in der Rheinterrasse. Dort findet seit über 20 Jahren der japanische Neujahrsempfang statt. Für den Festakt zur Verabschiedung des früheren Stadtkämmerers Helmut Rattenhuber Ende Mai wählte das Rathaus die Deutschen Oper am Rhein. Zu der Liste der Stadtempfänge gehört außerdem der Große Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf auf der Galopprennbahn Grafenberg.

Undenkbar sei für die Stadt das Dortmunder Modell. Von Bürgern 25 Euro für den Besuch zu verlangen, entspreche nicht dem Sinn von einer Einladung. "Gäste der Stadt sollen sich auch als willkommene Gäste fühlen. Ein Eintrittsgeld zu verlangen, passt einfach nicht", sagt Schumacher.

(RP)
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