Rainer Maria Woelki in Düsseldorf Kölner Erzbischof besucht Rathaus

Düsseldorf · Rainer Maria Woelki feierte eine Messe in Sankt Lambertus, trug sich ins Goldene Buch im Rathaus ein und reiste später weiter nach Garath. Der Erzbischof betonte, dass die Kirche sich weiter in Düsseldorf sozial engagieren will.

Kölner feiern Rainer Maria Woelki als Erzbischof
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Einen Tag nach seiner Amtseinführung mit einer Festmesse im Kölner Dom hat der neue Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki gestern Düsseldorf seinen Antrittsbesuch abgestattet. Woelki hatte sich die Stadt bewusst für seinen ersten Auftritt außerhalb Kölns ausgesucht - das Stadtdekanat Düsseldorf ist das zweitgrößte im Bistum, mit rund 200 000 Katholiken leben dort zehn Prozent der Mitglieder seines Zuständigkeitsbereichs. Am Morgen feierte Woelki in der Basilika Sankt Lambertus ein Pontifikalamt. Anschließend trug er sich bei einem Empfang im Rathaus ins Goldene Buch der Stadt ein. Am Nachmittag feierte der Erzbischof in der St.-Matthäus-Kirche in Garath eine Vesper zum Patronatsfest und besuchte anschließend das CaritasHospiz.

Das sagen die Menschen zum neuen Erzbischof von Köln
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In Sankt Lambertus gab es für die Gemeindemitglieder gleich doppelt Grund zur Freude: Dort wurde auch das Lambertusfest ausgerichtet, das Pfarrfest zu Ehren des Märtyrers, nach dem die Kirche geweiht ist. Die Basilika war bei der Messe so voll, dass viele Besucher stehen mussten. Als Woelki von Stadtdechant Rolf Steinhäuser vorgestellt wurde, gab es Applaus.

Der neue Erzbischof ermunterte die Katholiken in seiner Predigt zum Aufbruch. Die Gemeinden müssten Gott ein Gesicht geben, sagte Woelki. Er bat um Vertrauen und gute Zusammenarbeit und appellierte, Meinungsverschiedenheiten im Bistum fair auszutragen und um Vergebung zu bitten, wenn die Kirche Unrecht getan hat. Nach dem Gottesdienst segnete der Erzbischof die neue Paramentenkammer.

Die Kölner Erzbischöfe seit dem Jahr 1900
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Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Im Rathaus kam es kurze Zeit später zu einem Treffen zweier Amtsanfänger: Sowohl OB Thomas Geisel als auch Woelki haben erst am Donnerstag ihren jeweiligen Amtseid geleistet. Geisel, selbst evangelisch und als Presbyter engagiert, betonte in der Ansprache seine Verwurzelung im christlichen Glauben - und die Bedeutung der Ökumene auch in seinem privaten Leben. So ist Geisels Frau Vera Katholikin, alle Kinder besuchen katholische Schulen. "Es gibt so unendlich viel mehr, was uns eint, als was uns trennt", sagte Geisel.

Als gemeinsame Herausforderung für Stadt und Kirchen nannte Geisel die steigende Zahl der Flüchtlinge in Düsseldorf. Er hat angekündigt, 1300 neue Unterbringungsplätze zu schaffen als Reaktion auf die gestiegene Zahl von Asylbewerbern. Derzeit sind rund 500 Menschen in Hotels untergebracht, weil Plätze fehlen. Auch Woelki hob die Bedeutung des gemeinsamen sozialen Engagements hervor. Der Bischof zeigte sich besorgt, dass auch in dieser Stadt die Schere zwischen Arm und Reich spürbar auseinandergehe und der soziale Friede erhalten werden müsse. "Wir wollen uns weiter sozial einbringen."

Anschließend zogen sich der Oberbürgermeister und seine Frau, Stadtdechant Steinhäuser und der Erzbischof für eine halbe Stunde zum vertraulichen Gespräch zurück, bevor Woelki in Richtung Düsseldorfer Süden weiterreiste.

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Eine Kennenlerntour durch Düsseldorf braucht der neue Erzbischof nicht zu absolvieren - auch wenn er zuletzt Bischof von Berlin war, kennt er Düsseldorf sehr gut. Immer wieder hatte der gebürtige Kölner in seinem Berufsleben Kontakt mit der Stadt. So hat der 58-Jährige einst in St. Katharina in Gerresheim ein Praktikum absolviert und war dort später Diakon, war als Kaplan in den Nachbarstädten Neuss und Ratingen aktiv und als Weihbischof in Köln für Düsseldorf zuständig. Er habe viele langjährige Freunde in Düsseldorf, erzählte Woelki. "Ich habe die Gemeinden schätzen und lieben gelernt."

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