Flugzeugabsturz auf Sylt Rätsel um abgestürzten Unternehmer

Düsseldorf · Der Bericht über einen Flugzeugabsturz auf Sylt in der Montagsausgabe unserer Zeitung ließ einen Leser stutzen: Die Beschreibung des Düsseldorfers, der das Unglück überlebt hatte, passte nur zu gut auf einen Mann, der ihm als "windige Person" in Erinnerung ist: 70 Jahre, Immobilienbranche, ein Faible für die Fliegerei – "Das kann nur Peter H. sein." Ein Mann, der vor knapp einem Jahr als "König der Haftbefehle" für Schlagzeilen gesorgt hat.

 Bei dem Unfall mit einem Regionalzug wurde ein Mann getötet.

Bei dem Unfall mit einem Regionalzug wurde ein Mann getötet.

Foto: rpo/Vassilios Katsogridakis

Der Bericht über einen Flugzeugabsturz auf Sylt in der Montagsausgabe unserer Zeitung ließ einen Leser stutzen: Die Beschreibung des Düsseldorfers, der das Unglück überlebt hatte, passte nur zu gut auf einen Mann, der ihm als "windige Person" in Erinnerung ist: 70 Jahre, Immobilienbranche, ein Faible für die Fliegerei — "Das kann nur Peter H. sein." Ein Mann, der vor knapp einem Jahr als "König der Haftbefehle" für Schlagzeilen gesorgt hat.

Mit mehr als einer Million Euro hatte dieser Unternehmer vor einigen Jahren noch bei rund 50 Gläubigern in der Kreide gestanden. Einer der Geschädigten: "Trotzdem lebte er auf großem Fuß, leistete sich etwa den Luxus eines Porsche 911." Erwirkten Gläubiger aber Haftbefehle gegen ihn, soll sich der Kaufmann abgesetzt haben — 49 Mal. "Sobald der Gerichtsvollzieher sich näherte, verschwand er durch die Hintertür," notierte eine Düsseldorfer Handelsauskunft. Im Juni 2007 warteten bei einer solchen Gelegenheit Polizisten im Garten und nahmen ihn fest. Peter H. gab daraufhin die eidesstattliche Versicherung ab, seine 340-Quadratmeter-Wohnung mit Schwimmbad und Sauna in bester Lage Düsseltals wurde zwangsversteigert. Seither hörte man wenig von Peter H., mit dem selbst nahe Verwandte gebrochen haben sollen.

Nach RP-Informationen wird tatsächlich ein Patient dieses Namens in der Asklepios-Nordseeklinik in Westerland/Sylt behandelt. Dorthin brachten am Freitagabend die Rettungskräfte den Mann, der sich nach dem Absturz eines Sportflugzeuges auf der Insel selbst aus dem Wrack befreien konnte.

Das Flugzeug war drei Kilometer vor der Landebahn des Sylter Flughafens auf einem Fußweg aufgeschlagen. Drei Passagiere waren an Bord der Maschine. Der Pilot, ein 63-jähriger Bau-Unternehmer aus Hückelhoven, starb noch an der Unfallstelle, seine 31-jährige Sekretärin überlebte genauso wie der 70-jährige Immobilien-Kaufmann aus Düsseldorf.

(RP)
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