Schauspielhaus Rätsel nach Sturz vom Dach

Düsseldorf · Mit schweren Verletzungen wurde ein 17-jähriges Mädchen mit der Drehleiter von einem Vordach des Schauspielhauses geborgen, nachdem es aus einer Höhe von rund 25 Metern zwölf Meter tiefer gestürzt war. Der Unfall ereignete sich in der Nacht zu Samstag nach der Uraufführung des Stücks "203".

 Das Mädchen stürzte von ganz oben auf das Zwischendach.

Das Mädchen stürzte von ganz oben auf das Zwischendach.

Foto: RP, Andreas Endermann

Die 17-jährige war nach der Premierenfeier mit ihrer gleichaltrigen Freundin aufs Dach gegangen — offenbar über das Treppenhaus ab der vierten Büro-Etage — dort, wo wie vorgeschrieben nicht abgeschlossene Feuerschutztüren die Etagen trennen. Manuela Schürmann, Sprecherin des Theaters: "Bei dem Mädchen handelt es sich um die Tochter eines Mitarbeiters, sie kannte sich offenbar im Haus gut aus. Außerdem war sie Mitglied in unserem Jugendclub."

Auf dem Dach auf Höhe des achten Stocks hätten die beiden Mädchen dann eine Weile gesessen — der Rest des Abends ist zurzeit noch unklar. Ob die beiden Alkohol getrunken hatten, wurde gestern nicht bestätigt. Fest steht nur, dass kurz vor 2 Uhr die andere Freundin Hilfe gerufen hat: Die 17-Jährige war vom oberen Dach auf ein anderes, zwischen Großem und Kleinem Haus, gestürzt. "Als wir eintrafen, war die Verunglückte ansprechbar", so ein Feuerwehrsprecher. Ihre unverletzte Freundin stand unter Schock, brauchte aber nicht ärztlich behandelt zu werden.

Welche Konsequenzen das Schauspielhaus nach diesem Unfall zieht, wird jetzt besprochen. Schürmann: "Eigentlich sind wir ein offenes Haus, aber auch eines mit vielen abwegigen Gängen — und vor allem eines mit 300 Mitarbeitern." Am Bühneneingang sei die Pforte ständig besetzt. "Unbekannte kommen nicht ins Haus." Intendantin Amelie Niermeyer hätte sich gestern selbst noch einmal davon überzeugt, dass rein technisch alles in Ordnung war.

(RP)
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