Düsseldorf Radweg für Klever und Jülicher Straße

Düsseldorf · Die Stadt baut weiter ihr Radhauptnetz aus. Jetzt erhalten auch Klever und Jülicher Straße eigene Radstreifen. Dadurch verringern sich die Fahrspuren für Autos, auch Parkplätze werden wegfallen.

 Mit dem Radweg auf Jülicher und Klever Straße schließt die Stadt die bisherige Lücke von der Jülicher Brücke bis zum Rhein an der Cecilienallee.

Mit dem Radweg auf Jülicher und Klever Straße schließt die Stadt die bisherige Lücke von der Jülicher Brücke bis zum Rhein an der Cecilienallee.

Foto: A. Bretz

Spätestens 2018 erhalten auch Klever und Jülicher Straße von der Cecilienallee bis zur Sommerstraße jeweils eigene markierte Radstreifen. Dadurch verringern sich die Fahrspuren (bis zu drei) pro Richtung um jeweils eine, nur im Bereich von stark frequentierten Kreuzungen werden Abbiegespuren eingerichtet. Das führt auch dazu, dass auf dem Stück Jülicher Straße am Leibnitz-Gymnasium (südliche Spur) sowie ab der Eulerstraße an der Kirche Heilige Dreifaltigkeit (nördliche Spur) zumindest in einer Fahrtrichtung nur noch eine, allerdings dann sehr breite Fahrspur zur Verfügung stehen wird.

Da, wo es besonders eng wird, etwa im Bereich zwischen Kaiserswerther und Mauerstraße, fallen auch Parkplätze weg. "Allerdings insgesamt nur 15", beruhigte Steffen Geibhardt, der Fahrradbeauftragte der Stadt, die Mitglieder der Bezirksvertretung 1, denen die Pläne jetzt vorgestellt wurden. Geibhardt wies darauf hin, dass sich insbesondere an der Kreuzung Collenbachstraße, wo mit Klever und im Anschluss der Jülicher Straße, Ross- und Collenbachstraße gleich mehrere viel befahrene Straßen aufeinander treffen, die Radwegeführung ziemlich kompliziert dargestellt hätte. Auch sonst sei der Platz für separate Radstreifen in Teilen nur bedingt vorhanden gewesen. "Das ist Spitz auf Knopf genäht."

Im Stadtteilparlament begrüßten zwar alle prinzipiell die Pläne für neue Radwege, vor allem die CDU hatte jedoch starke Bedenken, ob denn wegen dem Wegfall von Spuren die Leistungsfähigkeit für den Autoverkehr in Spitzenzeiten überhaupt noch gegeben sei. "Das funktioniert ja kaum bei drei Spuren, wie soll das bei zwei klappen?", fragte Dieter Arensmann, der nach eigener Aussage 45 Jahre an der Klever Straße gewohnt hat. Geibhardt erläuterte, basierend auf aktuellen Verkehrszählungen und eben der Einrichtung von Abbiegemöglichkeiten an Kreuzungen seien die Experten der federführenden Fachgruppe Radverkehr überzeugt, dass die Leistungsfähigkeit auch in Zukunft gewährleistet sei. Dennoch beschlich auch Sebastian Rehne (FDP) ein "mulmiges Gefühl".

Annette Klinke von den Grünen ließ das Argument, jetzt werde es eng für die Autofahrer, nicht gelten: "Vorher war es für Radfahrer eng." Außerdem würden sich Autofahrer erfahrungsgemäß andere Wege suchen, wenn die Staugefahr groß sei. Matthias Herz (SPD) ließ ein flammendes Plädoyer für die Ampel-Pläne, verstärkt auf das Rad als Verkehrsmittel zu setzen, folgen, "da gibt es dann zwangsläufig auch Verlierer". Das wiederum brachte ihm von Arensmann den Vorwurf ein, "der große Vereinfacher" zu sein: "Stau produziert zusätzliche Abgase, und das ist bestimmt nicht umweltfreundlich." Auch die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Sabine Schmidt meinte: "Der Streit um den Radweg auf der Friedrichstraße hat gezeigt: Man muss die Leute mitnehmen und deren Bedenken auch ernst nehmen."

(RP)
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